Review:

NU Delhi

(Bloodywood)

Die Welt wird kleiner und so rücken seit einigen Jahren immer mehr Bands in den Fokus, die eben nicht aus Mittel- und Nordeuropa oder den USA kommen. Gerade BLOODYWOOD aus Indien haben einen Raketenstart hingelegt. Während andere indische Bands wie AGAINST EVIL oder MUSTANG eher traditioneller unterwegs, sind BLOODYWOOD hochmodern. Man verbindet ultraheavy Breakdown Riffing mit tonnenschweren Grooves und meist aggressiven Shouting in ihrer Muttersprache. Zur Auflockerung in der ansonsten undurchdringlichen Gitarrenwand, gibt immer wieder folkloristische Einsprengsel und Breaks. Kitschig im Sinne von süßlichen Bollywood Melodien ist hier nichts, dennoch ist das Material extrem tanzbar und funktiert auf einem entsprechenden Festival sicher prächtig. Die Verzahnung von indischem Folk und dicke Eier Metal funktiert insbesonder beim abwechslungsreichen „Dhadak“ prächtig und das sind die Momente, in denen mir BLOODYWOOD am besten gefallen. Wenn sie sich zu sehr auf reine Heaviness verlassen, dann wird es mir schnell auch mal zu eintönig. Die Kollaberation mit BABYMETAL „Bekhauf“ dürfte jeden aufrechten Traditionsmetaller sofort ins Koma befördern, macht als durchgeknallte Fusion aus Dancebeats, NU Metal Gitarren und den sehr unterschiedlichen Stimmen aber durchaus Laune. Ich kann zwar dem einen oder anderen Song etwas abgewinnen, auf Dauer ist mir das Breakdown Dauerfeuer way too much und die Effekthascherei zu over the Top. Allerdings kann ich verstehen, woher der Hype und die aktuelle Erfolgswelle kommt, denn BLOODYWOOD verstehen es sehr gut ihre kleinen traditionellen Einsprengsel mit ultramodernen Groove Metal zu verbinden. Ich würde mich nicht wundern, wenn das demnächst auch hier größere Hallen fühlen wird.

NU Delhi


Cover - NU Delhi Band:

Bloodywood


Genre: New Metal
Tracks: 8
Länge: 33:4 (CD)
Label: Fearless Records
Vertrieb: -