Review:

Idolator

(Blood Stain Child)

Japanische Bands rufen bei mir immer automatisch Klischees ab: schlechtes Englisch, irgendwie putzig aussehende Japaner, die krampfhaft böse aussehen wollen und meistens Musik machen, die mir die Zehennägel hochklappen lässt. BLOOD STAIN CHILD sind zumindest musikalisch eine Liga höher als viele andere Insel-Exporte und zeigen sich vom melodischen Death Metal beeinflusst, besonders Parallelen zu IN FLAMES finden sich zuhauf, sei es das Riffing in "Truth", der clean gesungene Chorus beim Opener "Hyper Sonic" oder die Gesangslinien im aggressiven "Embrace Me". Sonderlich eigenständig sind sie also nicht, die Samurai, und auch die Produktion von Herrn Madsen (Antfarm Studio) passt in das Schema. Dafür machen BLOOD STAIN CHILD ihre Sache ziemlich gut und habe eine durchweg ansprechende Melodic Death Metal-Platte eingespielt, der man die Herkunft der Band zu keiner Sekunde anmerkt. Ich bin mir sicher, dass kein Metalhead bei einem Blindtest darauf tippen würde, dass hier Japaner am Werk sind. Klischee eins also schon mal umschifft. Wie es sich mit den optischen Eindrücken verhält, kann ich (noch?) nicht sagen, die merkwürdigen Promofotos lassen aber auf eine Art japanischer LORDI spekulieren. Naja, immer noch besser als Pandabemalung. In der heimischen Anlage kann es einem ja auch wumpe sein, wie die Herren Musiker aussehen. Da zählt einzig die Musik - und da kann "Idolator" voll und ganz überzeugen.

Idolator


Cover - Idolator Band:

Blood Stain Child


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 39:28 (CD)
Label: Dockyard1
Vertrieb: Soulfood