Mit „Zenith“ legen BLEED FROM WITHIN ihr siebtes Full-Length-Album vor - und das innerhalb von nur 16 Jahren. Für heutige Verhältnisse eine beachtliche Schlagzahl. Dabei legte das schottische Quintett einen Aufstieg hin aus dem (damals) nicht enden wollenden Sumpf von tausenden gleich klingenden Metalcore-Truppen zu einer DER Größen des Genres - zumindest in Europa.
Auch "Zenith" macht von Anfang an klar, warum sich ausgerechnet BLEED FROM WITHIN aus diesem Sumpf befreien und spätestens mit dem fantastischen Album "Fracture" von 2020 zu den Big-Playern des Genres mausern konnten. Der Opener "Violent Nature" überrollt einen gleich mit der typischen Mischung aus Old School Thrash und Metalcore der Marke UNEARTH. Beeindruckend mit welcher Präzision die Band zu Werke geht. Das Gitarrenduo Gowan/Jones gehört zum Besten, was der moderne Metal zu bieten hat und liefert ein mörderisches Riff nach dem anderen. Die Rhythmus-Sektion aus Davie Provan und Ali Richardson steht dem in Nichts nach und Richardson übertreibt es nicht mit dem Einsatz von Double-Bass, sondern setzt immer wieder auch auf klassische Metal-Grooves. Perfekt geschmiedet wird dieses Eisen unter anderem im vorab ausgekoppelten "In Place Of Your Halo", das BLEED FROM WITHIN in Windeseile siebenstellige Click-Zahlen brachte. Ein echter Hit, der glücklicherweise ohne süßliche Clean Vocals auskommt, dafür aber das traditionelle Instrument der Schotten einbindet und einen Breakdown mit Dudelsack liefert. In Sachen Gesang erinnert Scott Kennedy stark an Winston McCall (PARKWAY DRIVE), besonders in dem seltenen Talent mit Harsh Vocals Ohrwürmer zu erzeugen.
Weitere Höhepunkte des Albums sind das eingängige "Immortal Desire", bei dem niemand Geringes als Brann Dailor (MASTODON) Gast-Vocals beisteuert und das brettharte "Hands Of Sin" mit Unterstützung von Josh Middleton (ARCHITECTS/SYLOSIS). Insgesamt kommt das Album ohne jeden Durchhänger aus und bleibt über alle elf Songs abwechslungsreich und fesselnd wie im mit feinen Akustik-Gitarren und Piano versehenen "Edge Of Infinity".
BLEED FROM WITHIN können mit "Zenith" nahtlos an die großartigen Vorgänger-Alben anknüpfen und klopfen damit ganz deutlich an der Liga der schon genannten PARKWAY DRIVE oder ARCHITECTS an. Den Aufstieg in solche Sphären hätten sich die Schotten allemal verdient.
Zenith

Bleed From Within
Genre: Metalcore
Tracks: 11
Länge: 47:10 (Digital)
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: