Review:

The Killer Instinct

(Black Star Riders)

Wer sind eigentlich die BLACK STAR RIDERS? Eine neue Band? Oder ist es eine alteingesessene Größe, die auf ein beträchtliches Erbe zurückblicken kann? Ein bisschen von beidem vielleicht. Übrig geblieben sind von der einst gestarteten THIN LIZZY "Tribut"-Version nur Ur-Blechliesel Scott Gorham sowie Sänger Ricky Warwick. Neu am Bass ist heuer u.a. Robbi Crane, der Langzeit-Mitglied und Szenen-Größe Marco Mendoza ersetzt.

Also alles zurück auf Anfang. Die zweite Scheibe "The Killer Instinct" macht auf den ersten Blick doch irgendwie da weiter, wo einst Phil Lynott aufgehört hat. Ricky Warwicks Vocals stapfen nach wie vor 1:1 in den Spuren des dunkelhäutigen Iren und dies fast, ohne eigenes Profil zu hinterlassen, zumindest am Anfang der Scheibe. Eine Nummer wie "Finest Hour" dreht sich auf mindestens zwei THIN LIZZY-Alben, so oder sehr ähnlich, und das schon seit zig Jahren. Oder ein Song wie "Soldiertown" ist so nahe am Original "Military Man", dass man sich die Frage stellt, wer hier die Tantiemen  kassiert - Gary Moors oder Phil Lynotts Hinterbliebene?

Aber im weiteren Verlauf bekommt "The Killer Instinct" ein Mehr an Eigenanteil: "Blindside" schleicht akustisch und auf eigener Gesangsmelodie daher. Auch "Sex, Guns & Gasoline" und "You Little Liar" dürfen nach BLACK STAR RIDERS klingen und mehr von Ricky Warwicks eigener Handschrift tragen.

Alles in allem betrachtet, habe ich zwar nach wie vor bei der ein oder anderen Nummer Probleme damit, dass man sich mit fremden Federn schmückt oder sich gar einen gekräuselten Afro übers Haupthaar zieht. Aber das machen BLACK STAR RIDERS dann zugegebenermaßen sehr gekonnt. Hintenheraus zeigen sie ureigenes Profil, denn gerade eine Nummer wie "You Little Liar" macht Freude und Hoffnung auf das, was da in Zukunft noch kommen mag.

The Killer Instinct


Cover - The Killer Instinct Band:

Black Star Riders


Genre: Hard Rock
Tracks: 10
Länge: 46:11 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner