Review:

Amoretum Vol. 2

(Black Space Riders)

Die BLACK SPACE RIDERS aus Münster existieren seit 2008 und haben es seitdem schon auf sechs Alben gebracht. „Amoretum Vol. 2“ ist bereits das siebte, wobei die 14 Songs darauf zusammen mit dem auf „Amoretum Vol. 1“ enthaltenen Material entstanden sind. Die beiden Alben wurden im Abstand von etwa einem halben Jahr veröffentlicht, und man ahnt es schon: Es handelt sich hier um ein Konzeptwerk, das die Liebe in all ihren Formen behandelt.

Genau wie in der Liebe, geht es auch auf diesem Album extrem vielseitig zu. So bereichern die BLACK SPACE RIDERS ihren typischen Stoner-/Psychedelic-Rock-Sound um Facetten, die man bislang noch nicht von ihnen gehört hat. Nach einem punkig-ruppigen Anfang spielen Post-Punk und New Wave dabei immer wieder eine Rolle, wie etwa im melodischen „Walls Away“ oder der Ballade „In Our Garden“. „Assimilating Love“ dagegen kann man schon als Hardcore durchgehen lassen, „Body Move“ wiederum groovt funky über einer dreckigen Basslinie. Doch das war noch nicht alles: „Ch Ch Ch Ch, Pt. 1“ muss man schon fast als experimentell bezeichnen, besteht es doch vor allem aus Sounds, Didgeridoo und dezenten Tribal-Drums. Mit seinen knapp 7 Minuten ist es vielleicht etwas zu lang geraten, dafür entschädigt dann aber Part 2 (der allerdings etwas länger hätte sein können) mit schwerem Riffing, wuchtigen Drums und nach vorne preschendem Finale. „No Way“ wiederum überrascht durch die Kombination aus verhallten Gitarren, heiserem Black-Metal-Gekeife aus dem Hintergrund und einem treibenden Chorus.

Das Beste aber kommt zum Schluss: Das knapp 13-minütige „The Wait Is Never Over“, das sphärisch beginnt, sich dann in heftiges Riffing und einen wilden Jam-Part steigert, bevor etwa auf der Hälfte mit einem weiteren Space-Teil Luft kurz geholt wird und sich dann noch einmal alles bis in Lärm hinein steigert.

Mit „Amoretum Vol. 2“ fordern die BLACK SPACE RIDERS ihren Hörern einiges ab. Man muss sich schon auf die gesamte Stil-Bandbreite einlassen können, um das Album in seiner Ganzheit zu erfassen. Und nicht alles funktioniert einwandfrei. So wirkt etwa der räudig gegrölte Gesang in den Punk-Nummern oft etwas zu gewollt und aufgesetzt. Es lohnt sich aber, dranzubleiben, denn dann findet man immer wieder tolle Passagen und Melodien, die sich direkt im Ohr festsetzen. In jedem Fall ein mutiges und durchaus faszinierendes Album.

 

 

 

 

Amoretum Vol. 2


Cover - Amoretum Vol. 2 Band:

Black Space Riders


Genre: Rock
Tracks: 14
Länge: 66:52 (CD)
Label: Black Space Records
Vertrieb: Cargo