Review:

Lunia

(Black Salvation)

Diese Scheibe funktioniert nicht ohne Kräuterzigarette, Punkt. Oder ihr habt nicht alle Latten am Zaun. Gut, ich kenne zwei, die finden die Scheibe gut, und die sind eigentlich ganz okay. Aber echt mal: Diese saudreckige, altmodische Doom-Scheibe steht nicht nur in der Tradition von Kiffer-Kapellen wie Electric Wizard, sie klingt auch ähnlich kaputt. Die Leipziger wirken vor allem in den angedronten (nicht zugedröhnten!) Parts irgendwie, als jammten sie zusammen, als folgten sie justament ihren ganz individuellen Ansichten von der Einsamkeit des Langstreckenmusikers. Paul singt und schreit, dass es einen bisweilen erschreckt, während er selbst erdige Riffs aus dem Ärmel schüttele (also wenige aus einem), Drummer Seitz lässt von Zeit zu Zeit einen Schlag ab und der Bass von Birger brummelt wie beleidigt im Hintergrund. Wenngleich ein Song wie „Ghost of Dying Time“ sogar richtig groovt, bevor er vor dem eigenen Ende (15. Spielminute) in eine ziemliche Kackophonie abgeleitet. Das ist alles nicht neu (ach was!), und auch nicht originell, aber dennoch irgendwie stimmig. Und in Zeiten, wo dieser anachronistische Retro-Kack allerorten wieder salonfähig oder gar „state of the art“ wird, sollten die Nickelbrillen der Metal-Welt sich vereinigen und ihrer eigenen Arroganz frönen, indem sie BLACK SALVATION hören. Wenngleich diese Band nix dafür kann, die sind wirklich so fertig wie sie klingen. Also irgendwie ganz gut. Wenngleich ziemlich langweilig. Manchmal ist Mist, wenn man Kräuter nicht verträgt….

Lunia


Cover - Lunia Band:

Black Salvation


Genre: Doom Metal
Tracks: 4
Länge: 60:21 (CD)
Label: Grave Temple Records
Vertrieb: Karge Welten Kunstverlag