Review:

Sovereign

(Black Reign)

Nix gegen kauzigen, schrägen Metal, wie er speziell in einigen Teilen der USA bis heute zelebriert wird und dessen Helden CIRITH UNGOL, MANILLA ROAD, OMEN, SLOUGH FEG oder BROCAS HELM wir gerade aufgrund ihres herrlich massenunkompatiblen Sounds vergöttern, aber was die Australier BLACK REIGN auf ihrem zweiten Album „Sovereign“ abliefern, ist nicht schräg, sondern schlichtweg überflüssig. Zuerst mal fällt die reichlich demohafte, matte Produktion ins Ohr, über die Genre-Fans aber sicher noch gerne hinwegsehen, wenn die Songs stimmen. Und hier liegt der Hoppelhase metertief begraben: das Album protzt zwar auf der Digitalanzeige des heimischen Mucke-Donnerbalkens mit üppigen 78 Minuten Spielzeit, schafft es aber gekonnt, diese durchweg mit gepflegter Langweile auszufüllen. Alle Riffs sind bekannt, beziehungseise von anderen Bands x mal besser in Erinnerung, der Gesang von Michael Demov klingt gewollt aggressiv, aber ausdruckslos und uncharismatisch, und auch Dynamik sucht man vergebens. Keine Faustreck-Hymnen, keine Mitgrölpassagen, keine Schlachtrufe; das ultrakitschige, grauenvolle Cover-Artwork (das hätte ein Fünfjähriger besser hinbekommen) spricht Bände und spiegelt dieses uninspirierte, leicht t(h)rashige (es gab Zeiten, da wurde „Thrash“ mit spielerischem Unvermögen gleichgesetzt – hier stimmt das wirklich!) Stück Traditionsmetall perfekt wider. Auch wenns hart klingt: „Sovereign“ ist eine unnötige Platte, die eher für die Analen denn die Annalen taugt.

Sovereign


Cover - Sovereign Band:

Black Reign


Genre: Heavy Metal
Tracks: 11
Länge: 78:4 (CD)
Label: Battlegod Productions
Vertrieb: Twilight