Review:

Resilience

(BLACK INHALE)

TIPP

Das berühmte Zillingtal in Österreich ist nicht nur als Teil des Burgenlands bekannt, sondern ist zu einem Schmelztiegel der Bay Area geworden. Selten hat Österreich so nach der Brutstätte von Bands aus den 1980er Jahren geklungen wie heute. Schuld an der geografischen Verschiebung der Bay Area hat die Band BLACK INHALE, die mit ihrem Sound auf internationalen Wegen flaniert. „Resilience“ ist genau die Platte, die MACHINE HEAD seit „The Blackening“ nicht mehr auf die Kette bekommen haben. Die Zeichen stehen auf Sturm bei BLACK INHALE, und nichts wird sie aufhalten! Konzerterlebnisse auf Events wie dem Wacken Open Air, der Full Metal Cruise, dem Summer Breeze und Touren mit Bands wie VOLBEAT, KREATOR, SEPULTURA zeugen von einer gelungenen Marketingleistung im Backround. Hier blieb der Band gar nichts anderes übrig als bei Longplayer Nummer Drei alles zu geben um den Markt zu erobern und die Reichweite signifikant zu erhöhen.

Dabei standen im Vorfeld die Sterne gar nicht so gut. Kurz vor der Veröffentlichung von „Resilience“ galt es, neue Mitstreiter an Gitarre und Bass zu finden. Dies gelang zum Glück in kürzester Zeit, und man konnte seine Live-Premiere auf der Full Metal Cruise feiern. Und nun hauen BLACK INHALE diesen Longplayer raus, der für Furore sorgen wird. Bei bestem Sound dürfen wir eine Lektion in Sachen Thrash Metal erleben, die sich nur so gewaschen hat.

Moderne Einflüsse treffen auf humorlose Gitarren und eine sehr variable Vocal-Leistung von Sänger und Gitarrist Raffael Trimmal. Besonders die filigrane und sehr anspruchsvolle Gitarrenarbeit, die durch einen sehr gut abgemischten Bass fantastisch unterstützt wird, trägt zu massivem Druck und einigen tollen Melodien bei. Aber was nützen die besten Musiker, wenn es beim Songwriting nicht klappen will? Dieses Problem tut sich bei BLACK INHALE nicht auf. Gemeinsam wurden die zehn Songs mit den Neuzugängen arrangiert und zu einem wahren Fest des modernen Thrashs auf Silber gebannt.

Der Groove von „Resilience“ ist überall deutlich spürbar und kommt selbst in schnelleren Parts immer mehr als gut zur Geltung. Die Drums spielen sehr druckvoll und präzise, und durch dieses songdienliche Agieren, entwickeln sich manche Songs zu derben Headbangern. Hier wird jeder Metalfan bedient, und es macht das Album zu einem grandiosen Hörerlebnis.

Klar, die Band hat in der Vergangenheit sehr viel MACHINE HEAD gehört, aber warum sollte man nicht von den Besten lernen? Und wir haben es hier nicht mit einer schnöden Kopie zu tun, da BLACK INHALE genug Eigenständigkeit besitzen um Seite an Seite mit der „echten“ Bay Area-Band zu stehen. Die Band gehört auf die ganz großen Bühnen, und da werden wir sie in Zukunft auch sehen, aber nicht als unterhaltende Nachmittagsband, die nur ein paar Eingeweihten etwas sagt. Nein, wir sprechen hier von einer Band, die mit ihrer Musik auf ein großes Publikum abzielt, die Bühne mit ihrer Musik ausfüllen kann, und deren Fanpotential in den nächsten Monaten schlagartig nach oben gehen wird.

Ich verneige mich vor dieser Platte, ich verneige mich vor dieser Band. Selten habe ich eine Band aus der zweiten Reihe gehört, die das Einmaleins des Thrash Metals derart verinnerlicht hat und auch ausspielt. Willkommen in der ersten Liga des internationalen Thrashs! Macht mir keine Schande, Jungs!

 

Resilience


Cover - Resilience Band:

BLACK INHALE


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 45:29 (CD)
Label: Stamping Ground Records
Vertrieb: Warner Music