Review:

Dead Silence

(BILLY TALENT)

TIPP
Nummer One in den Deutschen Charts sind sie mit „Dead Silence“ schon mal. Das bei den Kanadiern BILLY TALENT die US-Kollegen von GREEN DAY und ihr „American Idiot“ weiter in den Köpfen rumspukt, darf man dabei durchaus unterstellen. Dadurch ist die selbst in Gespräch gebrachte Rückkehr zu „ihrem“ Sound aber eher hinfällig. Standen BILLY TALENT zu Anfang ihrer Karriere für Reihenweise hitverdächtige Einzelsongs, so hat „Dead Silence“ mit „Viking Death March“ (ein Song über die Occupy-Bewegung), der etwas arg vordergründigen Single „Surprise Surprise“ (trotzdem überragender Ohrwurm) und der tollen Acherbahnfahrt „Crooked Minds“ zwar starke Songs am Start, aber die richtige Stärke des Albums offenbart sich erst nach mehrmaligen Durchhören als Ganzes. Denn auch wenn Album Nummer vier nicht an die Hämmer „I“ und „II“ rankommt, BILLY TALENT haben in 2012 eine verdammt gute, ernstzunehmende Rockplatte am Start, welche (eben) mühelos gekonnt den Spagat zwischen Punk, Rock und Pop schafft. Unübliche Gesangslinien und schräge Melodien setzen Ohrwürmern die Krone auf, trotz Airplayhang („Stand Up And Run", „Swallowed Up by the Ocean”) hält man das Tempo unterm Strich hoch, gelinde Ausflüge gen Metalcore sorgen für Aha-Momente. Wer von „III“ auf Grund der „poppigeren“ Ausrichtung enttäuscht war, wird wohl auch mit „Dead Silence“ trotz härtetechnischer Zunahme nicht warm werden – obwohl dieses Album das Versprechen einer „Erwachsenen-Platte“ einlöst. Ansonsten ist das eine richtig tolle Scheibe, welche in dem Genre erst mal zu toppen wäre.

Dead Silence


Cover - Dead Silence Band:

BILLY TALENT


Genre: Rock
Tracks: 14
Länge: 54:3 (CD)
Label: Warner Music
Vertrieb: Warner Music