Review:

Antirockstars

(Betontod)

Die letzte BETONTOD-Veröffentlichung, „GlaubeLiebeHoffnung“, hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen. Das neue und fünfte Album nennt sich „Antirockstars“ und geht schon direkt von Anfang an deutlich besser los. Auf ein – zwar eher unmotiviertes – Klassik-Intro folgt mit „Gloria“ direkt der erste Ohrwurm, der dreckige Gitarren und den typischen rauen Gesang mit eingängigen Melodien verbindet. Das folgende „Gasolin“ setzt sogar noch einen drauf und will gar nicht mehr aus dem Gehörgang verschwinden. Und so geht es weiter, eine Hymne jagt die nächste. Teilweise befindet man sich nah am Pathos, aber aufgrund des dreckigen Sounds und der rauen Vocals kriegt die Band doch immer wieder die Kurve. Metal-Einflüsse verpassen dem Deutsch-Punk eine zusätzliche Kante, so wird auch vor zweistimmigen Gitarrenläufen à la MAIDEN nicht halt gemacht, die sich gut in die Musik einfügen. Ein bisschen überproduziert ist das Ganz schon, aber insgesamt gibt es am fetten Sound kaum etwas auszusetzen. Auf Dauer wird es allerdings doch etwas viel der Hymnenhaftigkeit. BETONTOD haben hier offenbar versucht, wirklich aus jedem Chorus einen Mitgröl-Ohrwurm zu basteln, und das wird dann irgendwann etwas eintönig. Auch die Texte sind stellenweise etwas sehr oberflächlich geraten. Trotzdem: Mit „Antirockstars“ legen die Westfalen ein energiegeladenes Album vor, das mit seiner Mischung aus rotzigem Punkrock und eingängigen Melodien überzeugt.

Antirockstars


Cover - Antirockstars Band:

Betontod


Genre: Punk
Tracks: 13
Länge: 43:45 (CD)
Label: Better Than Hell
Vertrieb: Edel