Review:

Hart Wie Beton

(Betonengel)

„Kinder bleiben im Haus, gehen zum Spielen nicht heraus, der Regen fällt, das Wasser steigt, hier wird alles totgeschweigt“… oder „In den Staub, in den Staub mit dir, mit deiner alten Welt, same procedures every year“… aua! Wer beim Hören der Texte dieser Humpentruppe aus Hildesheim sofort reflexartig die Geschmackspolizei rufen will, liegt goldrichtig. BETONENGEL werben mit allerlei Pressetexten und einem Auftritt als Support einer RAMMSTEIN-Tribute-Band, und mehr Referenzen werden sie vermutlich auch nie erhaschen, denn „Hart Wie Beton“, das Debütalbum des Quintetts, erzeugt massenhaft Ohrengrusel mit musikalisch wie textlich ausgetüftelten Perlen der Marke „Toter Winkel“, „In Den Staub“ (siehe oben), „Russisch Roulette“, „Schleichfahrt“, „Was Bist Du?“ oder „Regen“ (siehe ebenfalls oben). Dabei muss man direkt schon positiv erwähnen, dass BETONENGEL nicht als 153784. ONKELZ-Kopie durchgehen, sondern eher auf metallischen Hardrock setzen. Das bringt am Ende aber auch nix mehr, denn nimmt man zusätzlich zu den genialen Texten das 08/15-Songwriting inklusive der 08/15-Riffs und des monotonen „Ich-wäre-gerne-Lemmy“-Röhrens von Peter Handke, dann bleibt nur die kulturelle Endlagerung. Passt ja, die „Asse“ ist von Hildesheim nur einen Katzensprung entfernt…

Hart Wie Beton


Cover - Hart Wie Beton Band:

Betonengel


Genre: Hard Rock
Tracks: 10
Länge: 45:45 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: New Music Distribution