Review:

The Devils

(BELPHEGOR)

Nach der verhältnismäßig langen Schaffenspause von fünf Jahren seit dem letzten Studioalbum „Totenritual“, melden sich BELPHEGOR mit ihrem zwölften Studioalbum „The Devils“ zurück.

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich habe bei den Österreichern immer das Gefühl, dass sie zu dick auftragen und ihr Auftreten, ihre Musik, ihre Texte und Cover-Designs etwas flach, eintönig und trivial rüberkommen. Brauchen wir Songtitel wie „Sexdictator Lucifer“ oder „Bondage Goat Zombie“, und besteht nicht die Gefahr, dass blasphemischer Death Metal zur Karikatur von sich selbst verkommt? Sicherlich kriegt der Hörer einiges an Qualität geboten, aber manchmal sollte Mastermind Helmuth Lehner „die Kirche im Dorf lassen“ (Zwinker-Smiley).

Vergleiche ich den neuen Silberling mit „Totenritual“, erscheint „The Devils“ im Durchschnitt langsamer, bietet mehr Abwechslung und kann mich mehr unterhalten als der Vorgänger. „The Devils“ heißt auch der eisige Eröffnungstrack, bevor mit „Totentanz - Dance Macabre“ eine Nummer folgt, welche Elemente nordischen Black Metals intus hat. Bei „Glorifizierung Des Teufels“ wird es schleppend, und die Lyrics variieren zwischen Englisch, Deutsch und Latein. Zu „Damnation - Höllensturz“ wechselt schön das Tempo, allerdings zündet die Atmosphäre nicht so recht, und die Chöre wirken altbacken. Besagte Chor-Parts werden immer wieder aufgegriffen, wie z. B. beim zähflüssig und zeremoniell anmutenden „Virtus Asinaria - Prayer“. Zu betonten ist insgesamt das hochwertige und erderschütternde Schlagzeugspiel auf der Platte. Zum Abschluss gibt es als Bonus „Blackest Sabbath 1997“ auf die Ohren: ein Medley aus „Blackest Ecstasy“ und „Blutsabbath“.

BELPHEGOR zog es wegen der Produktion zu Jens Bogren nach Örebro in die Fascination Street Studios (KREATOR, ROTTING CHRIST, AT THE GATES). Die Produktion ist druckvoll und etwas klinisch.

Fans sollten zugreifen, BELPHEGOR liefern zuverlässig ab, mehr aber auch nicht.

 

The Devils


Cover - The Devils Band:

BELPHEGOR


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 42:25 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Rough Trade