Review:

Messages To The Dead

(Beehler)

Nach der relativ schwachen letzten Vorstellung der kanadischen Dampfhämmer EXCITER („Death Machine“) war ich echt gespannt, wie sich deren einstiger Mitbegründer Dan Beehler auf seinem Solodebüt schlagen würde, zumal diese Band bereits ein paar Live-Erfahrungen sammeln konnte und auch schon (mit Unterbrechungen) einige Jahre auf dem Buckel hat. Das Ergebnis ist allerdings eher ernüchternd, denn im Gegensatz zu „Superstars“ der Marke Dickinson oder Halford schafft es der singende Trommler nicht, seiner ehemaligen Hauptband erhobenen Hauptes und mit mindestens gleichwertigem Material entgegenzutreten. Speziell der ultrahohe, gepresst wirkende, nervige Kreischgesang von Herrn Beehler klingt, als ob irgendwas nicht so tut, wie es soll – eventuell Darmtrakt oder so. Dem gegenüber steht zwar eine kraftvolle, energiegeladene Produktion, die den Flickenteppich im Songwriting aber nicht kaschieren kann: Stücke wie „Jet Black“, „Eternal Tormentor“, der Titelsong oder „Kill The Witch“ wirken auf mich wie lange verschollenes EXCITER-B-Material, das es nicht mal auf die letzten Alben von John Ricci und Co. geschafft hat. Dan Beehler versucht, seine alte Band auf Biegen und Brechen zu imitieren und schreckt eben auch nicht davor zurück, den grandiosen Jacques Bélanger imitieren zu wollen, was am Ende wie eine heisere Aufziehpuppe von CRADLE OF FILTH-Dani tönt, irgendwo zwischen gruselig und lustig. Mag sein, dass „Messages To The Dead“ von einigen Alt-Fans trotz der nervtötenden Beigaben als besser empfunden wird als die letzten beiden EXCITER-Werke (was ich aber nicht unbedingt so sehe), aber gegen „The Dark Command“, „Blood Of Tyrants“ oder gar die frühen Klassiker sieht das Album nicht den Hauch von einem Stich. Da hätte deutlich mehr kommen müssen!

Messages To The Dead


Cover - Messages To The Dead Band:

Beehler


Genre: Heavy Metal
Tracks: 11
Länge: 38:15 (CD)
Label: High Roller Records
Vertrieb: Soulfood