Review:

The Void

(Beardfish)

BEARDFISH sind wieder da, die bereits vor elf Jahren gegründete schwedische Formation ist in Sachen Veröffentlichgnen relativ fleißig und hat mit "The Void“ bereits ihr siebtes Studioalbum im Angbeot.

Die abgefahrenen Schweden sind in der Progszene waren bisher mit ihrem teilweise recht fuzzelig-jazzigen Retroprog vor allem für Fans von Siebziger-Ikonenkapellen wie KING CRIMSON oder GENTLE GIANT eine interessante Hausnummer aber diese neue Scheibe könnte jetzt auch für Metalfreunde mit toleranter Progschlagseite ein Reinhören wert sein.

Alle anderen müssen sich natürlich erst mal (wieder) reinhören, in diesen schon recht speziellen Sound aber so relativ eingängig, insbesondere was Melodien angeht, klangen BEARDFISH bisher sowieso noch nie. Die sonore Einleitung "Introduction", von Andy Tillison (THE TANGENT) gesprochen, ist relativ unspektakulär aber dann gibt’s den heftigen Eröffner „Voluntary Slavery", ja ganz klar die Metalausrichtung, beim letzen Werk „Mammoth“ eher angedeutet und halbgar, wird jetzt weiter intensiviert. Da gibt es schon recht heftige Riffs aber immer etwas angefuzzelt auch das etwas doomige „Turn to Gravel“ geht in diese Richtung. Unterbrochen wird dieser heavyristische Albumstart mit dem eher lockeren Progrocker „They Whisper“, der erst hinten raus mit furiosem Hammondfinale aufwartet. Dann „This Matter of Mine“ mit schönen Gitarrensolos geht wieder eher in die Stahlrichtung ehe dann „Seventeen Again“ die bekannten etwas locker-jazzige Elemente mit Pioanobarsounds vorheriger Alben wiederbelebt, mir ist es etwas zu dudelig. “Ludwig & Sverker“ kommt nur schwer in die Gänge das fließende Indiefeeling zwichendurch ist echt klasse. Das recht experimentelle, „He Already Lives In You“ mit schrägen Vocals und viel 70er psychedelisch Flair überzeugt mich wieder eher weniger, ist mir zu verzettelnd, abgedreht und ohne klare Linie – soll wohl genauso klingen aber echter ZAPPA–Fan war ich noch nie.

Rikard Sjöblom und seine Mitstreiter dürften mir ihren erneut abgedrehten Songideen ihre bisherigen Fans sicher nicht enttäuschen aber dieser typische BEARDFISH-Soundkosmos wird durch die mehr als nur sporadischen Heavybetonung deutlich erweitert. Der epische Longtrack "Note" mit fast 17 Minuten bestätigt ansonsten dass sicher recht hohe musikalische Niveau der Band und zeigt welch atmosphärisch dichter und frischer Progmusik (trotz des eher angestaubten Genres) dieses Quartett fähig ist. Sicher der ein oder andere Spannungsbogen hätte etwas weniger opulent ausfallen können und auch in Sachen Melodien ist noch Luft nach oben. Trotzdem ist „The Void“ sicher kein schlechtes Album, die Band wollte sich weiterentwickeln aber ich wage zu prophezeien, den meisten Fans wird der Vorgänger besser gefallen.

The Void


Cover - The Void Band:

Beardfish


Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 69:38 (CD)
Label: InsideOut Music
Vertrieb: EMI