Review:

On Lonely Towers

(Barren Earth)

BARREN EARTH mussten von "On Lonely Towers" den Weggang von Sänger Mikko Kotamäki (SWALLOW THE SUN) verkraften, was angesichts seiner sehr guten Leistungen auf den bisherigen BARREN EARTH-Alben ein herber Schlag für die Band gewesen sein muss. Mit Jón Aldará (HAMFERÐ) wurde ein überraschender Nachfolger gefunden. Handwerklich ist der Mann über alle Zweifel erhaben, aber sein Wohnsitz auf den Faröer Inseln dürfte die Entscheidung für BARREN EARTH nicht einfach gemacht haben. Aber wichtig ist auf'm Platz. Und da überzeugt die neue Konstellation voll und ganz. Der neue Mann am Mikro versteht es dabei, die Akzente zu setzen und kann sowohl mit seinen Growls als auch mit seinem klarem Gesang. Gerade mit letzterem kann er sich von seinem Vorgänger absetzen, während seine Growls zwar gut, aber denen Mikkos ähnlich sind. "Set Alight" oder "Howl" zeigen die Qualitäten des neuen Manns beispielhaft schön auf.

Stilistisch gehen BARREN EARTH den mit den vorherigen Alben eingeschlagenen Weg weiter, also alte AMORPHIS plus finnischer Düsterdoom plus ein wenig OPETH'sche Spielereien. Das funktioniert sowohl bei den kurzen Songs gut, wie dem das Album einleitende "Howl"/ "Frozen Processions"-Duo, als auch in den beiden die elf Minuten knackende und trotzdem nicht langweilig werdendem Titeltrack und "The Vault". Die Finnen wissen, wie sie ihre Songs schreiben müssen und haben es fertiggebracht, sich dabei noch einmal zu steigern und keinen schwachen Song auf "On Lonely Towers" zu packen. Klar, hier und da gibt es mal Parts, bei denen sich etwas im Detail verloren wird, aber das ist zum Glück sehr selten der Fall. BARREN EARTH verstehen es, den Hörer mit gutem Songwriting und dichter Atmosphäre zu fesseln und ihn die gute Stunde lang wie im Flug vergehen zu lassen.

 

On Lonely Towers


Cover - On Lonely Towers Band:

Barren Earth


Genre: Doom Metal
Tracks: 8
Länge: 57:36 (2-LP)
Label: Century Media
Vertrieb: Universal