by Markus Mai
Zwar nicht die längste Single der Welt, die hat ja schon ein gewisser Freundschaftsbändchenfetischist aus dem Pott vor Jahren herausgebracht, aber eine verdammt lange Single haben jetzt die Vorzeige-Kölschrocker von BAP mit ihrem sicherlich größten Hit anläßlich ihres 30-jährigen Bühnenjubiläums auf eine Maxi-CD gepackt: "Verdamp lang her" eine wahre Kulthymne, die man entweder begeistert mag oder abgrundtief hast aber mal abgesehen davon verbirgt sich hinter dieser Sonderveröffentlichung nur ein einziger Track aber gleich in 11 unterschiedlichsten Versionen.Und es funktioniert tatsächlich, wird zu keiner Sekunde langweilig, riecht nicht billig Kohle scheffeln und beweißt hiermit, daß sich satte 75 Minuten (!) lang den eigentlich gleichen Song anzuhören doch äußerst unterhaltsam sein kann. Es macht diese beinahe schon unheimliche Vielseitigkeit aus, egal ob wunderbar intensiv wie im unplugged Format, die äußerst lustige, gemeinsam mit den TOTEN HOSEN fabrizierte Weihnachtsaufnahme "Verdamp lang Haar" oder auch die äußerst impulsiv gemachte Big Band Adaption - immer wieder kann dieser Track bestehen und fasziniert gleichermaßen, ja er gewinnt sogar noch dazu und bietet ganz neue Facetten. Insbesondere die Bandentwicklung ist deutlich zu hören, von den Anfängen bei den legendär abgefeierten Livetourneeen in den 80’ern (hier gefällt mir die "Affrocke-Version einfach mit am besten) sowie die ebenfalls schon historische Wackersdorf-Aufnahme bis hin zur heutigen Zeit, wobei die "Överall"-Aufnahme (mal abgesehen von der Stimme Niedeckens) deutlich zeigt, daß hier eine musikalisch völlig andere Band auf der Bühne steht. Im aktuellen Line-up ist ja "Uns" Wolfjang der mittlerweile einzig verbliebene Ur-BAP’ler seit Gründung der Band. Für Fans sicher ein absolutes Schmankerl und ansonsten stoßen wir gerne mal auf die nächsten 30 Jahre an.