Review:

Ultimate Tribute

(Baltimoore )

Die Macher von Lion Music haben sich scheinbar vorgenommen als "Förderer" von Coveralben den Markt etwas aktiver zu bereichern, denn aus dem gleichen Hause kommt nach der erst zuletzt erschienenen ULI JOHN ROTH Compilation (siehe unser Review!) eine neuerliche CD mit solchen Favorits, diesmal allerdings von einer einzigen Formation Namens BALTIMOORE dargeboten. Ob man sich bzw. dem Konsumenten damit wirklich einen Gefallen tut, vor allem, wenn es sich um einen relativ unbekannte Interpreten wie in diesem Fall handelt und die Songs dabei ohne wirklich große eigene Trademarks schlichtweg fast nur aufgewärmt werden, darf schon etwas bezweifelt werden. Entweder sind es die bekannten Bands, die für Käufer interessant sind, wenn sie sich an fremdem Material "vergreifen" oder es werden bestimmte Songs einer Formation in z.B. genrefremden neuen Versionen dargebracht. Bei dieser Tribute CD ist beides leider eher weniger als mehr der Fall und zu dem absolut fantasielosen Cover sagt man am besten gar nichts! Die bisherigen Outputs der schwedischen Hardrocker von BALTIMOORE sind an mir unbekannterweise ziemlich vorübergegangen, obwohl es sich bei "Ultimate Tribute" bereits um das sechste Album der Schweden handelt. Aber ehrlich gesagt, die vorliegende CD hat jetzt auch nicht den Eindruck erweckt dabei etwas Großartiges verpaßt zu haben. Bei dieser Formation, die bereits mit Unterbrechungen seit 1989 existiert, haben sich um Sänger Björn LODIN noch verschiedene andere Musiker, darunter als bekanntestes Gesicht Ian HAUGHLAND (Drums/Ex-EUROPE) versammelt. Von 1991 bis 94´ und nur für zwei Alben stand als weiteres bekannteres Mitglied der bulgarische Gitarrist Nikolo KOTZEV (u.a. BRAZEN ABBOT) noch in Lohn & Brot. Jetzt meldet man sich mit dieser reinen Tribute-CD zurück, wobei sich die musikalische Bandbreite der präsentierten Songs zunächst recht positiv liest. Es wurden dabei sowohl einige Classics wie u.a. RAINBOW’s "Kill The King" oder THIN LIZZY’s "The Rocker" aber auch einige relativ unbekannte Songs von KISS "She", BLACK SABBATH "Never Say Die", AC/DC "Riff Raff" (!),sowie Tracks von DEEP PURPLE, JIMI HENDRIX, THE SWEET oder NAZARETH ausgewählt. Björn Lodin ist sicher kein so schlechter Sänger aber man muß diese Mischung aus kehlig-rauh bis hin zu fast Lemmy mäßigen, ziemlich abgesoffenem Timbre schon wirklich mögen, denn auf die jeweiligen Songs betrachtet (u.a. bei "Beggars Day"/NILS LOFGREN) ist dies ganz sicher nicht immer die reine Freude. Mein persönlicher Favorit der Scheibe ist aber eindeutig "Samurai" von MSG, coole Version. Die Originale sind ansonsten halt doch irgendwie deutlich besser, an der Instrumentierung oder den Arrangements wurde leider meistens nicht viel geändert, so ist daß Endergebnis dann doch eher etwas bescheiden geraten ist. Allerdings hat sich Saitenhexer Thomas LARSSON mit seinem durchaus variablen und virtuosen Spiel trotzt aller Kritik ein kleines Sonderlob verdient. Für alle Nichtfans von BALTIMOORE ist diese Zusammenstellung daher wohl ziemlich uninteressant und insgesamt sogar überflüssig, obwohl es wieder mal schön war, an alte Zeiten erinnert zu werden.

Ultimate Tribute


Cover - Ultimate Tribute Band:

Baltimoore


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 55:28 (CD)
Label: Lion Music
Vertrieb: Alive Records