Review:

Above And Beyond

(Bad Habit)

Gerade eben komme ich von Obi, wo es das Fünferpack Spachtel für 2,99 Euro im Sonderangebot gab. Wozu ich die alle brauche, wollt Ihr wissen?! Nun, versucht mal, zwölf Kilo Schmalz vom Boden zu kratzen, die nach dem Hören einer schwedischen AOR-Scheibe aus der Anlage gelaufen sind. Als ob ich die Sauerei nicht schon im Vorfeld hätte erahnen können: Songtitel wie „I Don´t Want You“, „Just A Heartbeat Away“, „Don´t Want To Say Goodbye“, „Let Me Be The One“ oder „Calling Your Name“ sprechen schon vor dem ersten akustischen Signal ein 29-bändiges Lexikon und bestätigen, was kurz darauf aus den Boxen quillt. Dabei machen BAD HABIT an ihren Instrumenten einen wirklich guten Job und besitzen die Gabe, richtige Ohrwurmmelodien mit einem angenehmen Schuss Melancholie zu kreieren, die aber leider von einer Überdosis lyrischer Schlagerparade regelrecht demontiert werden. Hätten sich die Mannen um Gitarrist, Keyboarder und Bandgründer Hal Marabel in Sachen Kitsch-Minnesang ein wenig zurückgehalten und uns nicht das serviert, womit uns tagtäglich auch noch unzählige schlechte Radio-Popknallköppe vollseiern, dann wäre „Above And Beyond“ ein sehr empfehlenswertes Album geworden, doch dass fünf Herren, die die 40 schon länger überschritten haben, nicht mehr mitzuteilen haben als eine ganze Schippe 08/15-Liebestexte, stimmt wirklich bedenklich nachdenklich. Da bekommt man echt Angst vor dem Älterwerden… und darf die Zeit bis dahin mit Spachteln überbrücken… tolle Wurst!

Above And Beyond


Cover - Above And Beyond Band:

Bad Habit


Genre: Hard Rock
Tracks: 14
Länge: 49:33 (CD)
Label: AOR Heaven
Vertrieb: Soulfood