Review:

Live At Wembley

(Bad Company)

Mit BAD COMPANY meldet sich eine jener Bands zurück, welche zwar uramerikanisch klangen, aber dem riesigen Fundus toller englischer Hard Rock Bands der 70er entstammen. In diesem Fall gründeten Sänger Paul Rodgers und Drummer Simon Kirke (beide von FREE) und Gitarrist Mick Ralphs (MOTT THE HOOPLE) sowie Bassist Boz Burrell (KING CRIMSON, verstorben 2006) die Band und schlugen 1973 mit ihrem selbstbetitelten Debüt gleich wie eine Bombe ein. Die weiteren fünf Alben dieser Besetzung (bis zum Ausstieg von Paul Rodgers in 1983) darf man getrost als Klassiker des melodisch bluesigen Hard Rocks bezeichnen. Kein Wunder, dass die immer noch zahlreichen BAD COMPANY Fans an einer Re-Union der Originalbesetzung (mit Paul Rodgers) interessiert waren. Denn Paul Rodgers dürfte ungeachtet seiner diversen Ausflüge (man denke nur an die zwiespältigen QUEEN-Wiederbelebung) zu den größten Stimmen des Classic Rock gehören – und das ist trotz des fortgeschrittenen Alters auch auf BAD COMPANY „Live At Wembley“ zu hören. Auch seine Ausstrahlung hat er nicht verloren. Schlagzeuger Simon Kirke bringt es immer noch, Gitarrist Mick Ralphs ist technisch perfekt. Allen ist gemein, dass sie sicht- und hörbar Spaß mit ihren Klassikern haben – auch wenn die Härte mancher alter Tracks nicht mehr im Vordergrund steht. Das 90-minütige Konzert besteht ausschließlich aus Songs der Paul Rodgers Phase – die durchaus guten Alben der Mid-80 mit Brian Howe am Mikro wurden geflissentlich ignoriert. Auslassen tut man dabei wenig – vom Opener und wohl größten Hit „Can’t Get Enough“ über „Burnin’ Sky“, „Feel Like Makin‘ Love“, „Shooting Star“ und „Rock’n'Roll Fantasy“ bis zum Gänsehaut verursachenden „Bad Company“ spielt man das erwartet Essentielle. Das allerdings überraschend straight – wo es straight sein soll – aber auch akustisch ruhig, wo die Momente es verlangen. Dass das eher gesetzte Publikum mit Reaktionen eher geizt ist wohl dem Durchschnittsalter aller geschuldet. Der zufriedene Classic Rock Fan dreht die Lautstärke hier eh auf und konzentriert sich auf (fast schon zu) perfekt gespielte Songs.

Das gut gefilmte Konzert (HD-Qualität) kommt im zeitgemäßen 16:9 Format, Region Code 0 und soundmäßig wählbar von Dolby 2.0 über Dolby 5.1 bis DTS 5.1. Als Bonus gibt es noch 20 Minuten Interview mit den drei Ur-Mitgliedern von BAD COMPANY sowie Bassist Lynn Sorensen und dem zweiten Gitarristen Howard Leese (ex-HEART), dessen Inhalt aber doch etwas flach geraten ist.




01 Can't Get Enough

02 Honey Child

03 Run With The Pack

04 Burnin' Sky

05 Young Blood

06 Seagull

07 Gone Gone Gone

08 Electric Land

09 Simple Man

10 Feel Like Makin' Love

11 Shooting Star

12 Rock And Roll Fantasy

13 Movin' On

14 Ready For Love

15 Bad Company

16 Deal With The Preacher

Live At Wembley


Cover - Live At Wembley Band:

Bad Company


Genre: Rock
Tracks: 16
Länge: 110:0 (DVD)
Label: Eagle Vision
Vertrieb: Edel