Review:

Build A Nation

(Bad Brains)

Ich wollte meinen Augen kaum trauen: Eine neue Scheibe der BAD BRAINS! Damit meldet sich eine der ganz großen Hardcore-Punk-Bands mit ihrem ersten offiziellen Release seit über zehn Jahren zurück, dazu noch in Originalbesetzung. Gleichermaßen berühmt wie berüchtigt waren die BAD BRAINS nicht nur, weil sie sich trotz ihres schnellen, aggressiven Sounds auf hohem musikalischen Niveau bewegt haben, sondern auch, weil sie irgendwann begonnen haben, Reggae in ihre Musik einfließen zu lassen, was sie zur absoluten Ausnahmeband ihres Genres machte. Mit zittrigen Fingern schob ich also die CD in den Player - und wurde leider maßlos enttäuscht. Sicher, die Jungs sind immer noch gut in Form und prügeln munter drauf los, was das Zeug hält. Und das Switchen zu entspannten Reggae-Beats beherrschen sie ebenso noch perfekt. Aber in seiner Gesamtheit klingt das Album irgendwie nur wie ein müder Abklatsch alter Zeiten, als würden die eigenen Klischees einfach nur neu zusammengestückelt. Und das wirkt dann nicht nur durchgehend sehr bemüht bis langweilig, sondern auch völlig uninspiriert. Mindestens eine Teilschuld, dass die Scheibe nicht zündet, trägt allerdings die Produktion, für die MCA aka Adam Yauch von den BEASTIE BOYS verantwortlich zeichnet. Wie er einen dermaßen flachen Matschsound fabrizieren konnte, ist mir komplett unverständlich. Mit fetten Beats und krachigen Gitarren sollte er sich doch auskennen. So bleibt nur eine vage Ahnung der alten Platten einer ehemals großartigen Band.

Build A Nation


Cover - Build A Nation Band:

Bad Brains


Genre: Punk
Tracks: 14
Länge: 37:40 (CD)
Label: Megaforce
Vertrieb: Song BMG