Review:

Through A Warren Of Shadow

(AZATH)

Erstmal eine Warnung an alle Power- und Fantasy Metaller. Auf dem Erstlingswerk der Band AZATH, mit dem Titel „Through A Warren Of Shadow“, thront zwar ein majestätischer Drache, aber Harnisch und Schwert können in der Heldenschublade bleiben. Hier gilt es, keine bildschöne Königstochter aus den Klauen eines Untiers zu befreien, sondern es regiert gnadenloser Death Metal. Pulverised Records schicken den Newcomer mit einem Cover des in Undergroundkreisen bekannten Künstlers Mark Riddick in die Schlacht, der sich schon durch Kunstwerke bei Bands wie LIK, GATECREEPER, ARSIS usw. einen guten Namen machen konnte. Nicht nur das Schwarz/Weiß-Drachencover ist für eine Death Metal-Band ungewöhnlich gewählt, auch ein Fantasy-Konzept findet man bei einer extremen Metalband selten. Die Texte basieren auf dem 10-Bände-Fantasy-Epos „Malazan Book Of The Fallen“, welches in Deutschland einen bemerkenswerten Achtungserfolg verbuchen konnte. Passend zur Musik von AZATH wird in den Fantasy-Texten nicht mit der Darstellung von explizierter und schonungsloser Gewalt gespart. Weniger ungewöhnlich ist die Musik auf „Through A Warren Of Shadow“. Hier regiert Death Metal in seiner reinsten Form. Ein düsteres Intro stimmt den Hörer auf den nachfolgenden Orkan ein. Die elf Stücke (inklusive Intro, Midpart und Outro) werden allesamt in einem sehr hohen Tempo durchgezogen und machen keine Gefangenen. Passend dazu ist der Sound der Platte sehr rau und bodenständig gehalten, was den Songs ein Plus an Brutalität verleiht. Leider sind mir die Vocals von Derek zu gleichförmig gehalten. Das Gegrowle bleibt zumeist in ein und derselben tiefen Tonlage und macht auf Dauer die Platte ein wenig abwechslungsarm. Der Wiedererkennungswert der einzelnen Songs tendiert daher eher in den unteren Bereich, zumal sich auch an der Gitarrenfront nichts Spektakuläres tut. Klar, wir haben es hier nicht mit einem Technical-Death Metal-Album zu tun, und das war auch nicht die Intension von AZATH, aber ein wenig Auflockerung hätte dieser Veröffentlichung gut getan. Nur Gebolze ist auf Dauer doch ein wenig eintönig. Besonderes enttäuscht hat mich das 1:38-minütige „The Whirlwind“. Was hat sich die Band hierbei gedacht? Dieser Song besteht aus Kindergartenriffs, welche eine Band niemals ernsthaft veröffentlichen sollte. Eindeutig unter dem Niveau von AZATH. Hier bleibt nur ein großes Fragezeichen. Zusammengefasst haben wir hier eine Scheibe, welche ihren Zweck erfüllt. Sie ist brutal und biedert sich nirgendwo an. Kommerz kann man AZATH in keinster Weise vorwerfen, und live könnte ich mir die Chose bestimmt gut geben. Underground-Death Metal-Fans können hier ein Ohr riskieren und eventuell ihren Spaß haben. Für mich ist das Album glatter Durchschnitt und wird daher bei mir eher selten laufen.

 

Through A Warren Of Shadow


Cover - Through A Warren Of Shadow Band:

AZATH


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 36:41 (CD)
Label: Pulverised Records
Vertrieb: Soulfood