Es ist ja durchaus kein Geheimnis das Arjen Anthony Lucassen sich nicht gerade für Live-Auftritte begeistert. Umso erfreuter war die Szene als der Meister im Anschluss an die Veröffentlichung seines letzten AYREON-Meisterwerkes „The Source“ bekannt gab, sich mit illustren Gästen für drei Tage in Tilburg Live auf die Bühne (vor jeweils ausverkauftem Haus) zu stellen. Die Vorbereitung dazu liefen damals schon fast 2 Jahre; und (typisch für Lucassen) entsprechend perfekt war die Inszenierung vor 30 Kameras, einer riesigen HD-Wand und einer perfekten Sound-, Misch-, und Aufnahmeanlagen.
Geboten wurde in etwas mehr als zwei Stunden Songs aus allen AYREON-Alben – vom 1995-Debüt „The Final Experiment“, über das unsterblich „The Electric Castle“, die unvergesslichen „Universal Migrator“-Alben, über „01011001“ bis um aktuellen Output „The Source“. Als Titel wählte man passend „Ayreon Universe – Best Of Ayreon Live“ – deren 2-CD-Variante hier vorliegt.
Musikalisch war es dann ein Treffen alter Bekannter aus dem AYREON-Universum – ich möchte da einfach mal die Labelinfo bemühen: Floor Jansen und Marco Hietala (Nightwish), Damian Wilson (Threshold), Hansi Kürsch (Blind Guardian), Tommy Karevik (Kamelot), Anneke van Giersbergen (The Gentle Storm), Jonas Renkse (Katatonia), Mike Mills (Toehider), Marcela Bovio (Stream of Passion), Irene Jansen und Jay van Feggelen (Ayreon), Robert Soeterboek (Star One), John Jaycee Cuijpers (Praying Mantis), Edward Reekers (Kayak), Maggy Luyten (Nightmare) und Lisette van den Berg (Scarlet Stories). Die Band setzte sich neben Lucassen selbst aus Ed Warby (Drums), Johan van Stratum (Bass), Marcel Coenen (Leadgitarre), Ferry Duijsens (Gitarre) und Joost van den Broek (Keyboards) zusammen, hinzu kamen noch Ben Mathot (Geige), Jeroen Goossens (Flöte, Holzbläser) sowie Maaike Peterse (Cello). Dabei sind die Live-Aufnahmen auf „Ayreon Universe – Best Of Ayreon Live“ so wertig, dass man die instrumentalen Nuancen und die unterschiedlichen Stimmen am Mikro (Solo und im Chor) wunderbar differenziert hören kann.
Zu der Qualität der Kompositionen und den perfekten Arrangements braucht man hier eh‘ kein Wort zu verlieren. Meinereiner weis gar nicht wo anzufangen wäre mit der Beweihräucherung der einzelnen Songs. Anspieltipps? Ja an sich alles. So sei nur erwähnt dass ich (unter anderem) bei „Abbey Of Synn“, „The Two Gates“, „Everybody Dies“, „Amazing Flight In Space” und dem gigantische Abschluss in Form des STAR ONE Hits „The Eye Of Ra“ Gänsehautmomente hatte.
Wer sich mal mit dem AYREON-Universum erstmalig beschäftigen möchte, findet hier einen tollen, empfehlenswerten Einstieg – und alteingesessene Fans finden viele Lieblingssongs in einer mehr oder minder geänderten Live-Fassung. Klasse Mitschnitt, ein hochwertiges und kurzweilies Vergnügen ohne Längen – jetzt brauche ich nur noch die BluRay um das Ganze auch mal in der visuellen Umsetzung bewerten und genießen zu können.
1. Prologue
2. Dreamtime
3. Abbey Of Synn
4. River Of Time
5. The Blackboard
6. The Theory Of Everything
7. Merlins Will
8. Waking Dreams
9. Dawn Of A Million Souls
10. Valley Of The Queens
11. Ride The Comet
12. Star Of Sirrah
13. Comatose
14. Day Sixteen Loser
15. And The Druids Turned To Stone
16. The Two Gates
17. Into The Black Hole
18. Actual Fantasy
19. Computer Eyes
20. Magnetism
21. Age Of Shadows
22. Intergalactic Space Crusaders
23. Collision
24. Everybody Dies
25. The Castle Hall0
26. Amazing Flight In Space
27. Day Eleven Love
28. The Eye Of Ra
Ayreon Universe – Best Of Ayreon Live

AYREON
Genre: Progressive
Tracks: 28
Länge: 122:35 (2-CD)
Label: Mascot
Vertrieb: Rough Trade