Review:

The Tomb Within

(AUTOPSY)

Ich glaube nicht, dass diese Band bis vor einigen Monaten noch irgendjemand auf dem Schirm gehabt hatte, immerhin hatten sich die kalifornischen Todesmetaller bereits 1995 aufgelöst. Aber spätestens nach dem ebenso exklusiven wie fulminanten Gig auf dem „Party.San“-Festival in diesem Jahr, der nicht wenigen Altfans die Kinnladen gleich im Dutzendpack gen Auslegeware beförderte, konnte davon ausgegangen werden, dass hier nicht die 7439653. Sinnlos-Reunion auf der Speisekarte stand, sondern es die Herren Reifert, Cutler und Co. nochmal richtig ernst meinen. Und anstatt gleich ein vollständiges Comeback-Album abzuliefern, beschränken sich die Herren zunächst sehr zurückhaltend auf eine EP, die allerdings sehr viel Geschmack auf mehr macht! Amtlich fett produziert, bluttriefend und mit geilen Gitarrensoli versehen, müssen sich die fünf Stücke von „The Tomb Within“ qualitativ nicht hinter den Ergüssen heutiger Death Metal-Größen verstecken. Und es wäre auch unfair, die Band hier an ihrem ewigen Klassiker „Severed Survival“ zu messen, doch inzwischen mehr oder weniger kommerzielle, gelackte Bands wie KATAKLYSM oder SIX FEET UNDER treten AUTOPSY mit dieser EP mal eben in den Staub, weil sie anno 2010 immer noch authentisch und roh klingen, was Stücke wie der Titelsong oder „Seven Skulls“ (Killer – klingt ein wenig wie MEGADETH auf Tod!) lückenlos beweisen. Für Old School-Deather ist diese EP absolute Pflicht, aber den „Tipp“ vergebe ich aus zwei Gründen nicht: erstens steht das Ding zumindest teilweise zum Vollpreis in den Läden (was für mich bei EPs ein No-Go ist!), und zweitens bin ich mir sicher, dass sich die Jungs auf einem hoffentlich kommenden Album nochmals werden steigern können. Erste Wahl!

The Tomb Within


Cover - The Tomb Within Band:

AUTOPSY


Genre: Death Metal
Tracks: 5
Länge: 20:4 (EP)
Label: Peaceville Records
Vertrieb: Edel