Review:

Yearning

(Aurvandil)

Mein Kollege Memme fand die letzte Veröffentlichung des französischen Solo-Schwarzheimers AURVANDIL, die EP "Ferd", nicht allzu dolle, aber wenn ich mir "Yearning", das neue Album des inzwischen um Session-Drummer Wiedergänger verstärkten Projektes, anhöre, kann ich Memmes Kritik nicht wirklich darauf übertragen. Der reduzierte, räudige und zu keiner Zeit nach Härte- und/oder Hochgeschwindigkeitsrekorden strebende Black Metal alter Schule hat seine stilistische Heimat zweifellos im Norwegen der 90er Jahre, und BURZUM sind als großer Einfluss herauszuhören, aber AURVANDIL versteht es, durch gekonnte (nur leider mitunter viel zu langatmige) Akustikpassagen einen atmosphärischen Soundteppich zu erzeugen, der trotz der basischen Produktion eher die melodischer orientierten Genre-Fans anspricht. Als Anspieltipps empfehle ich mal die beiden sehr hörenswerten "End Of An Age" und "A Guide To Northern Scapes", die einen repräsentativen Überblick über "Yearning" geben. Am Ende steht eine gute Black Metal-Scheibe, nicht mehr, aber auch nicht weniger, die außer ein paar übermäßiger Längen und einem etwas zu verwaschenen Sound (der die Zielgruppe aber sicher nicht stören dürfte) keine großen Angriffsflächen bietet. Kein Highlight also, aber auch beileibe keine Ausschussware!

Yearning


Cover - Yearning Band:

Aurvandil


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 57:23 (CD)
Label: Eisenwald Tonschmiede
Vertrieb: Scourge Of Deluge