Review:

The Invocation

(Attic)

TIPP
Meine Fresse, es hat ja schon einige Bands gegeben, die sich an den übermächtigen Wichsvorlagen von King Diamond und vor Allem MERCYFUL FATE versucht haben, aber ich habe noch keine einzige Band vernommen, die sich stilistisch und qualitativ so nah am Original bewegt wie die 2011 gegründeten ATTIC aus Nordrhein-Westfalen. Und würde man einem völlig Ahnungslosen vorliegendes Debütalbum vorspielen, könnte er es ernsthaft für den Nachfolger von „9“ halten. „The Invocation“ ist zwar einerseits eine hundertprozentige Hommage an die Dänen, kann andererseits aber auch deren Weltklasse-Niveau zumindest tangieren. Der hohe Gesang von Meister Cagliostro ist vom Original nur bei genauem Hinhören zu unterscheiden, das Gitarrenduo Katte und Rob macht einen ähnlich geilen Job wie die Herren Shermann/Wead, und selbst das Songwriting funktioniert so geschickt, dass die Stücke eingängig und mit hohem Ohrwurmpotential, aber auch nach dem x-ten Durchlauf nicht ausgelutscht daherkommen. Als absolute Highlights des Albums gehen der flotte Opener „Funeral In The Woods“, das schleppend-epische “Edlyn”, die melodischen “Ghost Of The Orphanage“ und „The Headless Horseman“ sowie das abschließende, dramatisch aufgebaute „Evil Inheritance“ durch, wogegen die restlichen Stücke jedoch kaum abfallen. Es mag jetzt vielleicht Leute geben, die „The Invocation“ schon als das zweite „Melissa“ abfeiern möchten, aber so weit sind ATTIC dann doch noch nicht ganz, obwohl sie über weite Strecken schon auf „Time“- oder „Dead Again“-Level operieren. Und klammert man das Lebenswerk von Herrn Diamant mal völlig aus, bleibt ganz nüchtern ein erstklassiger Einstand einer Truppe, von der man hoffentlich noch viel hören wird. Hail to the King!

The Invocation


Cover - The Invocation Band:

Attic


Genre: Heavy Metal
Tracks: 10
Länge: 47:43 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Soulfood