Review:

Orgasm

(Atrox)

Ein entfernt an Boschs Höllenphantasien erinnerndes Artwork bei dem die Figuren jedoch hämisch grinsen fällt immerhin auf. Denkste. Die Musik fällt noch viel mehr auf. Und wird wohl dem größten Teil der möglichen Hörerschaft wie eine flache Hand ins Gesicht schlagen. Denn die wirklich obskur anmutende Mischung aus düsteren Gitarrenwänden und einer Sängerin zwischen Nina Hagen und einer Gothicträllerin auf Speed verwirrt und polarisiert. Teils jazzig, teils verspielt, teils kaum hörbar weil atonal und dann wieder ohrenschmeichelnd melodisch. Recht wandelbare Vocals und progressive Instrumentalparts treffen nur an manchen Punkten aneinander, entfernen sich voneinander und werden nicht selten auch unharmonisch. An das übliche Songschema aus Strophe und Chorus hält man sich bei ATROX ohnehin nicht. Ich würde es über weite Strecken verrückt nennen was auf "Orgasm" geboten wird, das dem Hörer viel abverlangt. Bei aller Avantgarde: Das ganze ist immer Geschmackssache und keine Frage des Intellekts - denn nicht jeder will bei Musik erst mal Leiden müssen bis es gefällt. Und das macht aus ihnen einen Paradiesvogel der Szene, wenn auch einen schwarzen, der nicht gefallen muss, aber kann.

Orgasm


Cover - Orgasm Band:

Atrox


Genre: Metal
Tracks: 8
Länge: 51:8 (CD)
Label: Audioglobe
Vertrieb: SPV