Review:

The Black Chord

(Astra)

TIPP
Ausschweifender Progressive Rock der 70er ist die große Stärke dieser hoffnungsvollen Truppe aus San Diego, die hier mit „The Black Chord“ ihr zweites Album an den Start bringt. Und ich habe seit langer Zeit keine Band dieses Genres mehr gehört, die dabei dermaßen authentisch und leidenschaftlich zu Werke geht. Nix endlose, bekiffte Jam-Orgien, nix auf Deibel komm raus ewig lang gezogene Songs, sondern in höchstem Maß nachvollziehbares und packendes Songwriting, inklusive Piano, Mellotron, diverser Percussion-Einlagen sowie mehrstimmigem Gesang, was „The Black Chord“ einen zusätzlichen Anstrich von Art Rock der Marke SPOCK´S BEARD verleiht. Mit dem fantastischen, in Sachen Atmosphäre und Melodie sogar etwas an DEEP PURPLEs „Child In Time“ erinnernden, rein instrumentalen Opener „Cocoon“, dem vielschichtigen, viertelstündigen Titelsong, dem treibenden, erst gegen Ende mit psychedelischem Gesang um die Ecke kommenden „Quake Meat“, dem bombastisch-emotionalen Gänsehauttreiber „Drift“, dem kurzen, knackigen „Bull Torpis, bei dem Gitarren fast wie Stimmen eingesetzt werden sowie dem alles überragenden „Barefoot In The Head“ (völlig elektrisierender Refrain – grandios!) hat das Quintett alle Sympathien auf seiner Seite und begeistert auf diesem Album durchgehend ohne Hänger. Egal ob Hard,- Kraut,- Prog,- oder Normalrocker – hier werden alle in qualitativ höchstem Maße bedient, von einem der besten Retro-Werke der letzten Zeit. Oberklasse!

The Black Chord


Cover - The Black Chord Band:

Astra


Genre: Progressive
Tracks: 6
Länge: 47:13 (CD)
Label: Rise Above Records
Vertrieb: Soulfood