Was ein besch... Cover, hier sollten die Jungs mal dringend Kontakt mit ihrem Management aufnehmen - so was kann man ja schon fast als Imageschädigend bezeichnen. Und das zu Unrecht - denn hinter diesem bescheidenem Cover verstecken sich mit ARTENSION fünf Könner ihres Faches, welche mit "New Discovery" bereits ihren sechsten Longplayer vorlegen. Chef im Ring bei ARTENSION ist der Keyboarder Vitalij Kuprij (welcher auch für Songwriting und Produktion verantwortlich zeichnet). Dazu gesellen sich mit Sänger John West (Royal Hunt), dem Gitarristen Roger Staffelbach, Schlagzeuger Mike Terrana (Rage, Axel Rudi Pell) und Bassist Kevin Chown (Magnitude 9, Tiles) die Herren des Original Line-Up’s zum zweiten Streich nach der letztjährigen Reunion-Scheibe "Sacred Pathway". Die Musik kann man gutes Gewissens als eine Mischung von Malmsteen, Royal Hunt, ein bisschen Symphony X und Rainbow-Anleihen verstehen. Wobei der musikalische Schwerpunkt ganz klar beim Keyboard liegt, welches mal untermalende Klangteppiche webt, mal Purple-Flair verbreitende Hammond-Anleihen durchschimmern lässt um dann wieder klassische Klänge von sich zu geben. Im Vergleich zum Vorgänger ist das neue Werk songdienlicher und melodischer ausgefallen, ohne das dieser Schritt bis in letzter Konsequenz durchgezogen worden ist - für manche werden noch immer zu viele, für andere bereits zu wenig Frickelparts in den einzelnen Songs sein. Einer dieser Songs ist der Opener und Titeltrack "New Discovery": eher im gediegenen Tempo gehalten, mit schönen Refrain versehen und einem Keyboardsoli im Mittelteil schafft er diese Mischung mühelos. Auch "Innocence Lost", "Hearts Are Broken" und "Call Of The Wild” schaffen diese schwierigen Spagat. Wobei "Call Of The Wild” auf eine eigene Weise eine wunderbare Siebziger-Jahre-Stimmung transportiert. Leider können nicht alle Songs, obwohl spielerisch einwandfrei, immer mit ihren Melodiebögen und Refrains überzeugen. Auch das kurze Instrumentalstück "Symphonic Expedition" hätte man sich trotz der eindeutig heraushörbaren Klassik-Anleihen sparen können. Gelungen ist die Ballade "Endless Days", welche recht abwechslungsreich komponiert ist (legt nach hinten raus nochmals voll zu) und bei der Sänger John West einen Top-Job macht (als Schmankerl gesellt sich zum siebenminütigen Original als Schlusstrack noch eine halb so lange Radio Edit des Songs). Fazit. Gute Scheibe guter Musiker.
Band:
Genre: Progressive
Tracks: 11
Länge: 50:33 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: POINT
New Discovery
Band:
Artension
Genre: Progressive
Tracks: 11
Länge: 50:33 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: POINT