Review:

Крещение огнем (Baptism By Fire) (Reissue 2020)

(ARIA)

Auch wenn der immer wieder bemühte Vergleich zwischen ARIA und IRON MAIDEN in aller Regel zu kurz greift, denn beide Bands bringen mehr als genug Eigenständigkeit mit, gibt es auch immer wieder Dinge, die eben jenen Vergleich provozieren. Seien es die opulenten Liveshows, die hohe qualitative Konstanz über die Jahrzehnte und eben auch der Moment, an dem ein eigentlich unersetzbarer Frontmann ersetzt werden musste. Circa zehn Jahre, nachdem Bruce Dickinson IRON MAIDEN verlassen hatte, verließ auch Valery Kipelov ARIA um sich auf eine Solokarriere zu konzentrieren. Die undankbare Aufgabe ihn ersetzen zu müssen, fiel an Artur Berkut. Die erste Zusammenarbeit hörte auf den Namen „Baptism By Fire“ und erschien 2003. Musikalisch beinhaltete das Werk klassischen ARIA-Stoff, der sich nicht hinter den Vorgängern verstecken musste, ja meiner Meinung nach sogar stärker als „Ночь короче дня“ oder „Химера“ tönte und mit episch kraftvollem Heavy Metal zu überzeugen wusste. Einzig die zwar guten, aber auch etwas unspektakulären Vocals von Berkut blieben etwas unter dem Standard, den man von Kipelov gewohnt war.

Seit einigen Jahren nun steht ein junger Mann namens Mikhail Zhitnyakov bei ARIA hinter dem Mikro und hat es tatsächlich geschafft, selbst Kipelov in den Schatten zu stellen. Mit ihm erleben ARIA ihren zweiten Frühling und werden auch in Ländern außerhalb des ehemaligen Ostblocks immer bekannter und beliebter.

Was lag also näher, als sich den beiden Berkut-Alben noch einmal anzunehmen und sie in der jetzigen Besetzung neu aufzunehmen.

Um der stimmlichen Urgewalt Zhitnyakovs genug entgegenzusetzen, klingt auch die Produktion von „Baptism By Fire“ 2020 um einiges voluminöser und kraftvoller als auf dem 17 Jahre alten Original. Das flotte „Patriot“ versetzt einen nach einem kurzen Schlagzeug-Intro sofort in die richtige Stimmung. Das an zweiter Stelle folgende Titelstück ist bis heute ein Highlight einer jeden ARIA-Liveshow und überzeugt mit massiven Chören im überlebensgroßen Chorus. Bei „There Up High“ beweisen ARIA, dass sie es auch drauf haben, höchst emotionale aber dabei immer unkitschige Balladen zu schreiben. „Battle“ ist ein satter Groover mit ACCEPT-Schlagseite und das abschließende „Prince Of Darkness‘ Ball“ einfach nur episch. Mit dem ruhigen „Battle Field“ wird uns noch ein Bonustrack spendiert, welcher auf dem Original nicht zu hören war.

Dass neben dem Gesang auch die Instrumentalisten glänzen, mag da niemanden mehr verwundern. ARIA gehören auch nach 35-jähriger Bandgeschichte zur absoluten Speerspitze des klassischen Heavy Metals, und obwohl sie sich immer treu geblieben sind, haben sie auch nie stagniert.

Im Moment gibt es beide Alben zwar nur digital, ein physischer Release soll aber sehr bald folgen.

Und nun auf zum nächsten Album…

Крещение огнем (Baptism By Fire) (Reissue 2020)


Cover - Крещение огнем (Baptism By Fire) (Reissue 2020) Band:

ARIA


Genre: Heavy Metal
Tracks: 10
Länge: 57:21 (CD)
Label: M2ba
Vertrieb: Import