Review:

Heavenly Vulva (Christ's Last Rites)

(Archgoat)

TIPP
Was Abneigung gegen den hart rockenden Allerweltszirkus betrifft, stehen die Finnen, übrigens schon seit 1989, ganz vorne und machen aus ihrem Abscheu keinen großen Hehl, denn einerseits sind sie musikalisch seit jeher abgrundtief abgefuckt, andererseits auch in der öffentlichen Wahrnehmung (lediglich wenige ausgesuchte Konzis, kaum Interviews, etc.…) kaum vertreten. Während also ein Großteil der Fachpresse zumeist nach Norwegen und den mehr oder weniger relevanten Skandälchen der Pandabären guckt, hat sich um den so genannten „War Black Metal“ ein eigenständiger Underground gebildet, dem neben dem Trio auch Bands wie TEITANBLOOD, TRUPPENSTURM oder der Chaos-Urschleim BEHERIT angehören. „Heavenly Vulva (Christ´s Last Rites)“ bietet absolute Negation, Perversion, Blasphemie, Doom und mehr ungehobelte Wut als nahezu jede Punk-Platte – wie eigentlich alle Veröffentlichungen (darunter bisher nur zwei komplette Alben) von Lord Angelslayer, Ritual Butcherer und Sinisterror. Anspieltipps braucht es hier keine; diese EP kommt sowieso recht kurz daher und wird die meisten Metal-Fans eher anekeln als zum interessierten Weiterskippen der fünf Dampfwalzen plus Intro anregen. Leute mit partiell ausgeprägtem schlechtem Geschmack wie ich sind dafür umso begeisterter. Ein geiles Teil, dem ich genau aus dem Grund seiner Einzigartigkeit in der allgemeinen Veröffentlichungsflut mit Hingabe den „Tipp“ gebe!

Heavenly Vulva (Christ's Last Rites)


Cover - Heavenly Vulva (Christ's Last Rites) Band:

Archgoat


Genre: Black Metal
Tracks: 6
Länge: 16:4 (EP)
Label: Debemur Morti Productions
Vertrieb: Soulfood