Review:

Matters In Different Shades

(Archai)

Bereits mit dem ersten Song auf ihrem Demo-Debüt „Matters In Different Shades“ zeigen ARCHAI wohin die Pommesgabel hier zeigt: Oldschool oder auch klassischer Heavy Metal ist hier angesagt. Und diese Kapelle setzt dies insgesamt in recht unterhaltsamer Form um. Klar, einen Originalitäts-oder Innovationspreis bekommen die fünf Herren aus dem Frankenland dafür eher nicht aber sie können sich von mir ebenfalls nur positiv versichert sein, entgegen sämtlicher gängiger Trends zu agieren und endlich mal etwas andere als dieses ganze Core Zeugs, das uns derzeit die Briefkästen überflutet, eine solide Platte zu präsentieren. Quasi “Back to the Roots” atmen solche Tracks wie der klasse Opener „Electric Suns“ ganz klar den Geist von Bands aus Anfang der 80er Jahre wie u.a. IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST zu („British Steel“-Zeiten). Die Produktion dieser Scheibe ist ähnlich spartanisch bzw. etwas rohklingend wie zu damaligen Zeiten, die Gitarrenarbeit gefällt mir sehr gut, da paßt auch der Sound, die Drums sind etwas zu weit hinten bzw. zu schwachbrüstig ausgefallen, aber man darf hier auch nicht den Underdogstatus nicht vergessen und dafür paßt dass dann schon. Der durchaus charismatische Sänger ist Gott sei Dank kein „Eierschneider“ und kann ebenfalls einige Pluspunkte sammeln. Sein volumig-kehliges Timbre is so ne kleine Mischung aus Ozzy, Halford und Dickinson, er geht dabei nicht nur als klassischer Shouter durch sondern kann auch sehr gefühlvoll akzentuiert singen. Den ab und an etwas zuviel künstlich aufgelegten Hall auf seiner Stimme hat er übrigends nicht nötig, zukünftig einfach weglassen.
Der Hammersong des Albums das achtminütige „Beyound Horizons“ zeigt die Band dann zum Schluss in Höchstform – Epic Metal as it’s best. Da werden cooles Riffing mit schönen Doppelleadgitarren vermengt, das Tempo variiert, schöne Breaks eingestreut, es folgt ein sehr gelungener Mittelteil mit leicht METALLICA liken getragenen Part (hast was von „Fade To Black“) und endet mit grandiosem Tempofinale. Sicher hat man alles schon mal irgendwie gehört aber die Jungs bringen es auf ihre solide Weise gut rüber. Wie gesagt das Songwriting ist größtenteils gelungen.
ARCHAI wissen wie man gute Tracks schreibt, an dem ein oder anderen Übergang oder „Bridge“ hätte man sicher noch was feilen können, aber die Refrains zünden gleich beim ersten Mal, haben stets eine sehr melodiöse Komponente, und wie gesagt die Männer an den Gitarren (tolle Abstimmung und schnelle Solos schnörkellos auf den Punkt kommend z.B. bei „Heart Of The Sea“) sind echt sehr gut drauf und auch große Maiden-Fans, man höre dabei nur mal bei „Wound“ etwas genauer hin.
Die Platte macht insgesamt Spaß, es wurde auch erfolgreich versucht etwas abwechslungsreicher zu klingen, nicht jeder Song ist auf die gleiche simple Art gestrickt (bei „Only We Deny“ wurde u.a. geschickt ein akustischer Part in bester BLACKMORE-Tradition mit eingebaut) aber die Grundaussage dieser CD ist trotzdem stets die klassische Heavy Metal Schiene der oben erwähnten Ära oder Bands in deren Anfangstagen. „Matters In Different Shades“ ist abschließend als recht gelungenes Debüt anzusehen (auch das Artwork ist stark gemacht), die Musiker haben allesamt was drauf, die Produktion wird nächstes mal etwas fetter und am eigenen Charakter und dem ein oder anderen Songdetail wird sicher zukünftig auch noch intensiver gearbeitet. Wie gesagt schlechte Musik hört sich definitiv anders an, ARCHAI sind auf einem guten Weg, mit etwas mehr Mut zu den eigenen Fähigkeiten und etwas mehr Risikobereitschaft bekannte Pfade zu verlassen, ist da noch viel Potential vorhanden. Also frei nach dem Motto eines der Bandsongs:”Let’s Rock The Craddle!“.

Matters In Different Shades


Cover - Matters In Different Shades Band:

Archai


Genre: Heavy Metal
Tracks: 8
Länge: 38:19 (CD)
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