TIPP
Die Songs entziehen sich nahezu sämtlichen gängigen Arrangementkriterien. Oder um es anders zu sagen: „Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Solo-Refrain-Schluß“ sucht man hier vergeblich. Die meist überlangen Epen sind wie kleine Reisen. Sie nehmen dich mit, versetzen dich in verschiedenste Stimmungen, zeigen dir immer wieder etwas Neues und überraschen durch ungewöhnliche Wendungen. Jedoch schleichen sich ihre hinterlistigen Melodien in deinen Kopf und weigern sich dann standhaft selbigen wieder zu verlassen und am Ende bist du verwirrt, überwältigt und einfach so unfassbar glücklich, dass du die Reise sofort von vorne beginnen möchtest.
John Arch hat nichts von seiner gesanglichen Brillianz eingebüßt. Es gibt niemanden der es schafft, ungewöhnliche, fragile und mitunter orientalisch anmutende Melodiekaskaden so eingängig zu verpacken. Und damit wäre auch die Brücke zu den frühen FATES WARNING-Alben geschlagen, denn musikalisch ist das doch eine ganze Ecke von „Awaken The Guardian“ entfernt. Aber auch wenn Matheos uns mit einer neuen Interpretation seines progressiven Metal-Kosmos beglückt, so kommt zu keiner Zeit so etwas wie Enttäuschung auf: Denn die zum Teil überraschend harte Version funktioniert vortrefflich und schlägt die letzten Ergüsse seiner Stammband um Längen.
Für einen Teil der Soli kam sogar (Ex-) FATES WARNING Gitarrero Frank Aresti zurück. Die exzellente Rhythmusarbeit besorgte die aktuelle FATES WARNING Rhythmus-Abteilung Joey Vera (ARMORED SAINT, SEVEN WITCHES) und Bobby Jarzombek (RIOT, HALFORD, SEBASTIAN BACH, SPASTIK INC).
„Sympathetic Resonance“ ist ein klischeefreies, eigenständiges, technisches und zugleich höchst emotionales Stück Musik, welches man als Fan progressiven Metals haben muss.
Sympathetic Resonance

Arch / Matheos
Genre: Progressive
Tracks: 6
Länge: 54:35 (CD)
Label: Metal Blade
Vertrieb: Sony Music