Review:

Pokerface

(April Art)

Oh, hier muss der alte Sack vor dem PC aber ganz schön aus seiner echtmetallischen Komfortzone. APRIL ART sind groovig, modern und haben mit klassischem Heavy Metal nichts zu tun. Warum gefällt mir das Ganze dann trotzdem? Das liegt vor allem am starken und sehr kraftvollen Gesang von Frontfrau Lisa-Marie Waltz. Ihr angerautes Organ lässt manchmal Erinnerungen an eine junge und hungrige Sandra Nasic aufkommen, ist aber variabler und origineller in den Gesangslinien. Man hat sehr viel Wert auf Mitgröhlkompatibilität gelegt, ohne dass die Songs zu platt daherkommen. Egal ob Breakdown, elektronische Spielerei oder akustisches Intermezzo, alles ist stimmig miteinander verwoben und fungiert im Gesamtkontext hervorragend. „Pokerface“ ist eine hochmoderne und sehr zeitgemäße Scheibe, die dennoch losgelöst von gängigen Trends funktioniert. Man könnte das ganze auch einfach als Hard Rock des Jahres 2022 bezeichnen. Das funktioniert im Jugendzentrum genauso wie im Radio oder auf der Rock am Ring Bühne. Dass die Band sich nach dem Lockdown freispielen und eine positive Aufbruchstimmung verbreiten möchte, hört man dem Album zu jeder Zeit an. APRIL ART haben es zudem geschafft eine Vielzahl ihrer Ideen in kurze und knackige Songs zu packen, so dass das Album quasi keine Längen aufweist. APRIL ART haben mit ihrer dritten Veröffentlichung ein wahrlich heißes Eisen im Feuer und großes kommerzielles Potential.    

Pokerface


Cover - Pokerface Band:

April Art


Genre: Alternative
Tracks: 15
Länge: 34:10 (CD)
Label: Eigenpressung
Vertrieb: Brainstorm Music Marketing AG