Review:

Stilltrapped

(Apocryphal Voice)

Dass Finnen gerne mal depressiv und düster durch die Welt laufen, dürfte allgemein bekannt sein. Aber was APOCRYPHAL VOICE hier abziehen, hat weder mit dem einen, noch mit dem anderen etwas zu tun. Die 1999 von Juhani Jokisalo angeblich aus Gründen der Frustration über die derzeitige Metal-Szene gegründete Band lässt den Hörer tatsächlich deprimiert zurück, aber in anderem Sinne. Der kuriose Stilmix aus Doom -und Progressive Metal, Avantgarde-Sounds und psychedelischer Klangkulisse geht einem bereits nach wenigen Songs tierisch auf die Nüsse. Stellenweise möchte man auch gerne mal in Richtung PRIMORDIAL ausschlagen, was die treibenden Songs und den bemüht emotionalen, cleanen Gesang betrifft, aber das würde zuerst mal voraussetzen, dass man einen Sänger hat, der nicht so klingt, als leide er seit Wochen unter heftigem Darmverschluss. Ganz schlimm wird es aber, wenn ultranervige Intermezzi, irgendwo zwischen schrägem Psychedelic-Lärm und Pseudo-Horrorfilm-Soundtrack ("Dance Of The Phantoms") oder mitgeschnittene Erbrechungsorgien ("March Towards Hell"), aufgefahren werden. "Stilltrapped" wird dadurch nicht origineller, sondern nervt am Ende nur noch mehr! Ich hatte wirklich Mühe, mich durch mehr als einen Hördurchlauf zu kämpfen, aber auch mehrere Umdrehungen mit viel gutem Willen machen dieses Album nicht essentieller, sondern überzeugen noch stärker in der Meinung, es hier mit nordländischer Ausschussware zu tun zu haben.

Stilltrapped


Cover - Stilltrapped Band:

Apocryphal Voice


Genre: Doom Metal
Tracks: 11
Länge: 58:34 (CD)
Label: Candlelight
Vertrieb: Soulfood