Review:

CELL-0

(Apocalyptica)

TIPP

Nach dem 2015 erschienenen „Shadowmaker“ mit Franky Perez am Mikrofon haben APOCALYPTICA sich für ihr neues Studioalbum auf alte Stärken besonnen: „CELL-0“ geht „back to the roots“ und verzichtet komplett auf Gesang, wodurch die Celloarrangements, denen die Band schließlich ihren Durchbruch verdankt und die von jeher ihr Alleinstellungsmerkmal waren, wieder in den Vordergrund rücken. Gleichzeitig schielt man mit der „neuen alten“ Instrumentalausrichtung auch weniger auf Radiotauglichkeit als das beim einen oder anderen Song in jüngerer Vergangenheit der Fall zu sein schien – im Gegenteil, „CELL-0“ präsentiert sich durchaus rauh und alles andere als weichgespült. Mal düster, verzerrt und kantig, mal ruhig und melodisch, zeigt sich das Werk abwechslungsreich und erinnert mit seinen wechselnden Klanglandschaften an einen Soundtrack. Das epochal-melancholische „Ashes Of The Modern World“ gibt die Marschrichtung vor, was sich auch in der Länge der einzelnen Songs niederschlägt: keiner hat eine Spielzeit von unter fünf Minuten, der Titeltrack „CELL-0“ bringt es sogar auf über zehn. „Fire & Ice“ spielt mit keltischen Anleihen, „Rise“ kommt einer Ballade am nächsten. Die Songs warten mit einem großen Facettenreichtum auf, der sich erst nach mehrmaligem Hören erschließt, schlagen musikalische Haken und verwandeln sich von vermeintlich ruhig-nachdenklichen Klängen in schwermetallische Bretter und wieder zurück. Fazit: „CELL-0“ zeigt eindrucksvoll, dass die Finnen ihr Handwerk nicht verlernt haben und was APOCALYPTICAs Kombination aus Metal und Cellos seit ihrer Gründung so einzigartig macht.

CELL-0


Cover - CELL-0 Band:

Apocalyptica


Genre: Metal
Tracks: 9
Länge: 55:37 (CD)
Label: Silver Lining Music
Vertrieb: Warner