Review:

Purification

(Anubis Gate)

TIPP
Manchmal schiebt man eine Scheibe in den Player und glaubt einfach kaum, dass es im Power Metal - Bereich echt noch stilistische Überraschungen gibt. ANUBIS GATE besetzen eine ganz kleine Nische in dem ansonsten weitgehend ausgereizten Genre: mit "Mystic Epic Bombastic Doom Power Metal" müsste man die Musik zu umschreiben versuchen. Das klingt bekloppt, trifft aber den Nagel auf das stählerne Haupt. Die Nordlichter vereinen auf ganz originelle Weise Einflüsse von Bands wie DIO, METAL CHURCH, STRATOVARIUS, QUEENSRYCHE und CRIMSON GLORY zu einer schwerfälligen, schleppenden, stampfenden, aber auch sehr melodischen und mystischen Mixtur. Alles auf dem Album bewegt sich im Midtempobereich und dort liegt auch der einzige Kritikpunkt: es gibt leider etwas wenig Abwechslung, aber angesichts der wirklich gelungenen Umsetzung kann man darüber hinwegsehen - vorausgesetzt, man hat etwas übrig für traditionelles Edelmetalls. Die altägyptisch (man beachte den Bandnamen) angehauchte und mit fetten Klampfen vorangetriebene, kraftvolle Musik wird von Torben Askholm stimmlich hervorragend umgesetzt. Es gibt leider viel zu wenige Sänger, die es verstehen, melodisch - düster zu singen, ohne dabei aufgesetzt oder unnatürlich zu tönen; ein weiterer Pluspunkt für die Jungs. Untermalt werden die durchweg tollen, hymnischen Songs von den atmosphärischen Keyboards Jesper M. Jensens, der für wohligen Bombast statt pompigen Kitsch sorgt. Insgesamt ist "Purification" ein stilistisch ausgefallener, gut produzierter und durchweg hörenswerter Leckerbissen geworden, den sich Echtmetaller jeglicher Ausrichtung geben sollten. Als Anspieltipps empfehle ich den geilen Titelsong und den Hammer "The Shadow". Am Besten wirkt das Album aber, wenn man es am Stück hört. Ein Debüt nach Maß also, von einer Band, von der wir sicher noch hören werden.

Purification


Cover - Purification Band:

Anubis Gate


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 51:36 (CD)
Label: Locomotive Music
Vertrieb: Alive