Review:

Necromantic Love Songs

(AntropomorphiA)

Dass die niederländischen ANTROPOMORPHIA keinen Kuschel-Rock spielen dürfte trotz des fast (nec)romantischen Artworks ihres aktuellen Re-Releases „Necromantic Love Songs“ klar sein. Die Original-EP erschien 1993. Die 2016-Version enthält zusätzlich alle Songs der erstveröffentlichten Demo „Bowel Mutilation“ von 1992 – inklusive schauerlichem Horror-Streifen-Intro. Dabei wurden alle Songs von Tore Stjerna (NEX) im Necromorbus Studio remastert, um das Beste aus den alten Stücken rauszuholen.
ANTROPOMORPHIA klangen früher rumpliger als heute, über weite Strecken langsamer, dreckiger und längst nicht so melodiös wie auf ihrem letzten Album („Rites Ov Peversion“ (2014)). Wer ein hochgemastertes Death Metal-Album erwartet ist hier also absolut falsch, Tore Stjerna hat trotz soundtechnischer Verbesserung den Charme den Neunziger erhalten.Kein Problem, leben Songs Wie der großartige Opener „Crack The Casket“, „Chunks Of Meat“ und Rotten Flesh“ doch gerade durch ihren räudigen Grabeshauch. Hier zeigt sich übrigens auch, dass die Niederländer nie unkontrolliert drauf losgeknüppelt haben sondern ihrem Death Metal auch schon vor über zwanzig Jahren leicht melodischen Wiedererkennungswert eingeflößt haben. Das (nicht kitschige) Instrumental „A Necromantic Love Song“ ist da ein gutes Beispiel.
Wer (wie ich) zu spät geboren wurde um die Anfangstage von ANTROPOMORPHIA zu erleben sollte bei diesem Re-Release (insofern auch Rumpel- und Old-School-Tendenzen vorhanden sind) unbedingt zuschlagen, denn das Werk ist auf 1000 CDs und 666 Vinyls limitiert.

 

Necromantic Love Songs


Cover - Necromantic Love Songs Band:

AntropomorphiA


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 47:34 (CD)
Label: Metal Blade Records
Vertrieb: Napalm