Review:

Zurück zum Singular

(Anomalie)

ANOMALIE haben 2002 ihr erstes Album rausgebracht, danach aber einige Wechsel in der Besetzung gehabt, so dass der Nachfolger (und die erste Scheibe bei PXF Records) erst jetzt erscheint. Eine wilde Mischung aus Hardcore, Rock, Emo, dezenten Metal-Anleihen wird in einer anstrengenden, stellenweise sehr hektischen Mischung verwurstet und durch den Brüllgesang erst richtig vollendet. Man ist als Hörer nie sicher, ob auf einen ruhigen Part eine gnadenlose Attacke folgt oder es richtig soft-sphärig wird ("Bislang habe ich es mit ignorieren versucht"), was natürlich nicht jedermanns Geschmack ist. Manchmal übertreiben es ANOMALIE auch und verfallen in einen hektischen Mischmasch, der nur noch nach Krach klingt und selbst hartgesottenen Naturen zu weit geht. Bis dato ist "Zurück zum Singular" für Freunde abgefahrenen Kraches eine nette Sache, das großer aber sind aber die Texte. Schon der Titel und das Cover machen es deutlich: hier geht es um eine beendete Beziehung, hier wird der Herzschmerz musikalisch verarbeitet. Ein Blick auf die Titel bestätigt dass, "Gefühlsverlust", "Früher war es einfach, allein zu sein" oder "Die Angst vor der Angst" (fast schon poetisch) sind Emo-Texte reinsten Kalibers und gingen mir gehörig auf die Nerven. Durch den aggressiven Gesang (an dem nichs auszusetzen ist, im Gegenteil) werden Teile zwar unverständlich, aber die Abschnitte, bei denen der Text zu verstehen ist, waren mir viel zu weinerlich. Aber vielleicht bin ich wirklich so, wie mir von manchen Damen vorgeworfen wird... Zuurück zur Musik: die Scheibe ist technisch sauber, sehr vielschichtig und wen die Texte nicht stören, sollte den Silberling mal antesten.

Zurück zum Singular


Cover - Zurück zum Singular Band:

Anomalie


Genre: Hardcore
Tracks: 10
Länge: 28:34 (CD)
Label: PXF Records
Vertrieb: PXF Records