Review:

Aftermath

(Angelus Apatrida)

TIPP

"Aftermath" heißt das neue Album der spanischen Thrasher ANGELUS APATRIDA. Inzwischen könnte man sie fast schon Veteranen nennen mit dem achten Longplayer in 17 Jahren. Mit den beiden Vorgängerwerken hatte sich jedoch auch etwas Routine eingeschlichen. Diese packten jedenfalls nicht so zu wie etwa "The Call" oder das bisherige Magnum Opus "HIdden Evolution" aus dem Jahr 2015. Kann der "heimatlose Engel" mit "Aftermath" also wieder an diese Großtaten anknüpfen? 

Gleich mit dem Opener "Scavenger" erzeugen die Spanier ein Beben mit bislang unbekannten Werten auf der nach oben offenen Richter-Skala. Ein schnelles, brutales Geschoss, das an die härtesten Songs von FORBIDDEN erinnert. Typischer Bay Area Thrash ist ohnehin weiter die Marschroute, vorgetragenen mit großer technischer Brillanz. Was Schlagzeuger Victor Valera hier mal wieder abliefert, ist unfassbar. Er gehört zu den Besten seiner Zunft. Die Gitarrenriffs werden dazu in der passenden Präzision und Schärfe geliefert. Ein perfektes Zusammenspiel hatten ANGELUS APATRIDA ja schon immer drauf. In den folgenden Stücken wird auch gerne in Mid-Tempo zurückgeschaltet, was sich die Band aber auch erlauben kann. Dabei schimmern öfter Einflüsse solcher Truppen wie CRO-MAGS oder AGNOSTIC FRONT durch. Eine angenehme Reminiszenz an Zeiten, in denen sich die Szenen noch nicht so auseinander dividierten und die Mischung aus Hardcore und Thrash Metal unter dem Begriff "Crossover" lief.

Aber zurück ins Hier und Jetzt. ANGELUS APATRIDA erfahren externe Unterstützung aus dem eigenen Land von Pablo Garcia (WARCRY) und dem Rapper SHO-HAI, der den Track "What Kills Us All" in Landessprache sehr passend aufwertet. Dem internationalen Publikum aber wesentlich bekannter sind sicher Jamey Jasta (HATEBREED) und Todd La Torre (QUEENSRYCHE). Letzterer veredelt "Vultures and Butterflies", den einzigen Song, der etwas getragener daher kommt. Weitere Highlights sind das rasante "Rats" und das mit ernsten Lyrics versehene "To Whom It May Concern". 

Gemischt und gemastered wurde die Scheibe von Zeuss, so dass auch an dieser Front alles passt. Das Cover erinnert irgendwie an eine Thrash Metal-Version von "The Trooper". Zufall? Absicht? Sieht auf jeden Fall cool aus, insbesondere auf der vorliegenden Vinylversion. Deren Pressqualität ist im Übrigen hervorragend, so wie man das von Century Media gewohnt ist. Freunde der großen schwarzen Scheiben sollten daher auf jeden Fall zu dieser Version greifen. Aber egal welche Variante: für Fans des Bay Area Thrashs wird es in diesem Jahr nicht mehr viel besser kommen. Uneingeschränkte Kaufempfehlung für dieses Highlight!

 

 

 

 

 

Aftermath


Cover - Aftermath Band:

Angelus Apatrida


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 49:41 (LP)
Label: Century Media
Vertrieb: (Sony BMG