Review:

All I Am

(ANGELICA)

THE MURDER OF MY SWEET-Frontlady Angelica Rylin holt mit “All I Am” zum zweiten Solo-Schlag aus. Das Debütalbum „Thrive“ war eine sehr gute Melodic Rock-Scheibe, die mir sogar besser reinlief als die bombastischen Werke ihrer Stammband.

Auf „All I Am“ emanzipiert sich ANGELICA noch weiter von dem Sound, der sie bekannt gemacht und tönt streckenweise noch poppiger. Hat man sich erst einmal an das noch softere Gesamtbild gewöhnt, offenbaren sich dann doch so einige Ohrenschmeichler, wie das nach Sommer und naiver Unbeschwertheit klingende „Still Bleeding“ oder die erste Single „Calling“. „All I Am“ klingt zu jeder Sekunde unaufgeregt und erwachsen. Hier setzt eine gestandene Musikerin ihre Visionen ohne Rücksicht auf Genre-Konventionen um. Es geht um die Melodie, um den Song und nicht, ob das jetzt noch Melodic Rock oder schon Pop ist. ANGELICAs Stimme ist warm und kraftvoll, und viele ihrer Gesanglinien gehen ohne Umschweife direkt ins Ohr und weigern sich hartnäckig, dieses zeitnah wieder zu verlassen. Ihre Begleitband hält sich vornehm im Hintergrund und sorgt für eine angemessene Instrumentierung, ohne zu sehr ins Scheinwerferlicht treten zu wollen. Wer die ersten beiden Alben von JESSICA WOLFF oder auch die softeren Momente von Label-Kollegin ISSA zu schätzen weiß, der findet auch auf „All I Am“ genug Futter. Gerade in diesem nicht wirklich einfachen Jahr tun die 41 Minuten guter Laune einfach gut und lassen die Hoffnung auf eine baldige Besserung neu aufflackern.

 

All I Am


Cover - All I Am Band:

ANGELICA


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 41:32 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: Soulfood