Review:

Blackbird

(Andrea Schroeder)

Die Melancholie, die aus ANDREA SCHROEDERS Debütalbum weht, erinnert an die eines LEONARD COHEN oder NICK CAVE. In ruhige Klangbilder gefasst verbreitet sie eine gepflegte, nachdenkliche Herbst- und Winterstimung, zu der ANDREA SCHRÖDERS dunkle Stimme, die ein wenig Erinnerungen an PATTI SMITH wachruft, hervorragend passt. Flotte, beschwingte Songs sucht man hier vergebens, stattdessen dominiert Song um Song ein Gefühl dunkler Wehmut. „Bebop Blues“ mischt die tendenziell eher nordische Melancholie mit schwülem Südstaaten-Flair, „Wrap Me In Your Arms“ ist eine schöne, mit dezenten Streichern unterlegte dunkle Ballade, an der sicher auch der bereits erwähnte NICK CAVE Gefallen finden würde. Der plötzliche Wechsel zum deutschen Text auf „Kälte“ irritiert nach dem bis dato ausschließlich englischsprachigen Rest des Albums etwas, sorgt aber zugegebenermaßen für Abwechslung, auch wenn das Lied weder in Stärke noch Atmosphäre an die anderen heranreicht. Alles in allem ist ANDREA SCHRÖDER ein stimmungsvolles Album gelungen, das sich prima als Soundtrack für nebelige und wolkenverhangene ruhige Tage eignet.

Blackbird


Cover - Blackbird Band:

Andrea Schroeder


Genre: Folk
Tracks: 10
Länge: 38:17 (CD)
Label: Glitterhouse
Vertrieb: Indigo