Mit mir und ... AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD ist das so eine Sache. Eigentlich denke ich immer, dass ich total auf ihren Sound abfahren müsste. Aber so richtig gepackt hat mich bislang keines ihrer Alben. Jetzt also einer neuer Versuch mit „IX“, ihrem – eben – neunten Album.

Unerwartet ruhig und melodisch geht es los. Der Opener „The Doomsday Book“ kommt eher verhalten daher, klingt gar ein bisschen folkig und scheint eher darauf vorzubereiten, was danach noch kommen soll. Es geht aber erst mal mehr oder weniger genauso weiter: Auch „Jaded Apostles“ und „A Million Random Digits“ wirken zurückgenommen und introvertiert, wobei beide eine deutlich düsterere Note besitzen. Erst das vierte Stück, „Lie Witohut A Liar“, geht zwischendurch zumindest ein bisschen nach vorne, inklusive eines einigermaßen großen, beinahe Stadion-tauglichen Refrains. Beim folgenden „The Ghost Within“ wird es dann richtig ruhig, beim anschließenden „The Dragonfly Queen“ sogar etwas poppig. Erst das instrumentale „How To Avoid Huge Ships“ liefert mit seinem epischen, sich steigernden Aufbau den ersten Höhepunkt. Bei „Bus Lines“ wird es erst wieder etwas poppig, bevor es in der zweiten Hälfte erneut eine – wenn auch kurze – Steigerung gibt. Überhaupt sind die Songs eher kurz geraten, der Großteil liegt zwischen drei und vier Minuten. „Lost In The Grand Scheme“ mit seinen knapp siebeneinhalb Minuten ist da eine Ausnahme, und hier wird auch alles ausgepackt, von einem melodisch rockenden Anfang über einen sphärischen Zwischenteil bis hin zum ausufernden Finale. Das Stück mit dem schönen Titel „Like Summer Tempests Came His Tears“ ist eine Klaiver-Streicher-Ballade mit wieder einmal epischer Steigerung zum Ende hin, bevor beim abschließenden, leicht psychedelischen „Sound Of Silk“ noch einmal alles Mögliche aufgefahren wird, von einem hoch melodischen und wieder etwas folkigen Anfang, der auch von MOTORPSYCHO stammen könnte, über einen Percussion-Part bis hin zu einem schwer rockenden Abschluss.

Mit „IX“ legen TRAIL OF DEAD ein insgesamt eher ruhiges, melodisches Album mit nur wenigen nennenswerten Ausbrüchen vor. Kann man sich auch alles gut anhören, aber zum einen fehlen die ganz großen Melodien, zum anderen kommen die Abgeh-Parts zu kurz. Auch das immer wieder mal eingesetzte Streicher-Gefiedel im Hintergrund hätte nicht sein müssen und ist auch an den meisten Stellen überhaupt nicht Song-dienlich. Was soll ich sagen – auch „IX“ gefällt mir eigentlich ganz gut, rockt mich am Ende aber doch nicht so richtig. Vielleicht muss ich mich mal mit dem Frühwerk auseinandersetzen, um den Kult zu verstehen, der sich um diese Band gebildet hat.

IX


Cover - IX Band:

...And You Will Know Us By The Trail Of Dead


Genre: Alternative
Tracks: 11
Länge: 47:43 (CD)
Label: Superball
Vertrieb: Universal