Review:

Hindsight

(Anathema)

TIPP
ANATHEMA haben sich in ihrer langen Bandgeschichte nie unterkriegen lassen, im Gegenteil: allen Widerständen zum Trotz sind sie ihren Weg gegangen und haben sich dabei musikalisch sehr verändert, ohne die alten Fans zu verlieren. Allein dafür gebührt ihnen Respekt, mehr noch, wenn die Güteklasse der Werke hinzugenommen wird. „Hindsight“ ist der neueste Beweis für das Können der Briten – zehn Songs mit semi-akustischen Versionen eigener Werke, von „A Natural Disaster“ bis „Leave No Trace“. Mit „Unchained“ gibt es zudem noch einen neuen Song. Getragen vom zerbrechlichen Gesang Vincent Cavanagh bauen ANATHEMA eine melancholische Atmosphäre auf, die unter die Haut geht und von der Produktion hervorragend in Szene gesetzt wird. Wenn sich die E-Gitarre beinahe verschämt in die Songs einbringt, verstärkt das nur die melancholische Schönheit der Songs und wirkt nie unpassend. Mit Cellist Dave Wesling vom Royal Liverpool Philharmonic Orchestra haben ANATHEMA zudem hervorragende Unterstützung bekommen – der Mann ist ein absoluter Könner und verdichtet die Atmosphäre der Songs mit seinem Spiel ungemein. In „Hindsight“ ist Hirnschmalz und Herzblut geflossen, was die Scheibe zu mehr als einem quasi-Best Of macht. ANATHEMA beweisen, was für exzellente Musiker sie sind und reduzieren ihre eigenen Songs auf das Wesentliche, um sie dann neu aufzubauen und in einer Form darzubieten, die die doppelte Verwertung rechtfertigt. „Hindsight“ ist eine ganz starke Scheibe, die nicht nur ANATHEMA-Fans in ihren Bann ziehen wird.

Hindsight


Cover - Hindsight Band:

Anathema


Genre: Alternative
Tracks: 10
Länge: 52:44 (CD)
Label: Kscope Music
Vertrieb: SPV