Review:

Tales From The Thousand Lakes

(Amorphis)

Amorphis erzählten auf ihrer zweiten Platte im wahren Wortsinne "Tales From The Thousand Lakes" und traten im Land der Teutonen mit dieser Vertonung der gesammelten finnischen Folkssagen "Kalevala" eine bisher nicht gekannte Finnland-Begeisterung los. Episch wie das Textkonzept sind die Songs - Keyboarder Kasper Martenson stieß zu diesem Album zur Band dazu und steigt mit seiner Komposition "Thousand Lakes" in das Album ein - von kultig bis übertrieben cheesy wummert das Moog-Keyboard um die zumeist recht harten Riffs herum durch das ganze Album. Harte, echte Banger-Riffs bekommen allerdings nur noch eine Teilstrecke der Songs, der Death Metal fusioniert hier mit Melodien aus der finnischen Folklore, Esa Holopainen und Tomi Koivusaari liefern sich an den Gitarren endlose Melodie-Wiederholungs-Verfolgungsjagden. Die Genre-Grenze des Todesmetalls war überschritten, AMORPHIS gingen ihren eigenen Weg, weg von dem bisher latent vorhandenen Gerangel mit vergleichbaren Bands aus Schweden, schlugen weder den Göteborger noch den Stockholmer Weg ein, sondern nahmen die eigene Ausfahrt in die finnische Musikgeschichte. Aufgenommen wurde dennoch im "Volvo-Werk" für skandinavischen Todesmetall, bei Tomas Skogsberg in Stockholm. Als Gegensatz zu Tomis Growls liehen sich AMORPHIS Ville Tuomi von KYYRIA aus, der auf den Songs "Black Winter Day", "In The Beginning" und "To Father’s Cabin" mit seiner sehr eigenen Stimme brilliert. Dieses Album ist ein Meilenstein - für den Weg aus dem Death Metal heraus. Unverzichtbar für Finnland-Interessierte.

Tales From The Thousand Lakes


Cover - Tales From The Thousand Lakes Band:

Amorphis


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 40:18 (CD)
Label: Relapse
Vertrieb: Nuclear Blast