Review:

Elegy

(Amorphis)

Nennen wir dieses Album Meilenstein und untertreiben immer noch mächtig: Kongenial fügen AMORPHIS für "Elegy" finnische Folkeinflüsse und dunklen Metal, verspieltes Siebziger-Gedudel und tanzbare Elemente zusammen. Nach den Heldensagen haben sich Esa Holopainen und Konsorten hier vorgenommen, die finnische Alltagsgeschichte, die "Kanteletar" zu vertonen. Für kräftigen Schub nach vorne und ein insgesamt höheres Tempo sorgt der neue Schlagmann Pekka Kasari, der vorher bei der putzigen finnischen Thrash-wasauchimmer-Kombo STONE die Felle verdroschen hat. Kurz vor den Aufnahmen wird mit Pasi Koskinen außerdem ein fester Sänger mit "normaler" Stimmlage angeheuert, und das lässt AMORPHIS viel mehr Spielraum als Gegensatz zu Tomis Death Metal-typischem Gegurgel. Der neue Keyboarder Kim Rantala bringt seinerseits eigene Trademarks und einen eher wärmeren Keyboardsound ein. Gleichzeitig lassen AMORPHIS im Verlauf des Albums durchblicken, dass auch dieser vermeintlich perfekte Moment nur eine Durchgangsstation ist und die Reise weitergehen kann, der Titelsong "Elegy" verzichtet bereits auf allzu tiefe Töne, das Album endet mit einer zweiten Version des Hits "My Kantele" - rein akustisch und nur von Pasi gesungen.

Elegy


Cover - Elegy Band:

Amorphis


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 56:33 (CD)
Label: Relapse
Vertrieb: Nuclear Blast