Review:

Circus Black

(Amberian Dawn)

AMBERIAN DAWN werden die NIGHTWISH Vergleiche nicht los – trotz weit stärkerer klassischer und barocker Elemente. Auch hat man mit Heidi Parviainen eine der besseren Sängerinnen im Symphonic Power Metal an Bord. Wobei das mit Power Metal so eine Sache ist. Ihre Stärken spielen AMBERIAN DAWN ja vor allem in den Midtempo-Tracks aus. Hier funktioniert die Symbiose zwischen opernhaften Gesang und der mal härteren, mal symphonischen und mal ruhigen Instrumentierung am Besten. Bei den schnellen Nummern, oft mit kräftig Double-Bass unterlegt, will die Stimme von Sopran Heidi Parviainen nicht zünden. Und auch dadurch dass die männlichen Vocals meist clean sind geht der Band fast jegliche Aggressivität flöten. Gewollt! Denn AMBERIAN DAWN stehen für symphonische Emotionen und viel Gefühl – und das muss man mögen; überschreitete man doch schon mal die Grenze zum Kitsch. Auch scheinen der Band nach vier Alben in vier Jahren etwas die Ideen auszugehen. Als Debüt wäre „Circus Black” ein Ausrufezeichen – aber so kopieren sich die Finnen zum Teil selbst und ihr Sound klingt leicht abgenutzt. Das mit „Rivalry Between Good And Evil” ausgerechnet ein Instrumentalsong einer der Anspieltipps ist spricht da Bände. Trotzdem, Songs wie das melancholische Opus „Crimson Flower” (einschließlich STRATOVARIUS Keyboarder Jens Johansson mit einem tollen Keyboardsolo) oder auch das episch anmutende „Guardian“ gefallen (obwohl der Song mehr wie ein Durchlauf braucht). Mit ihrem vierten Album geben sich AMBERIAN DAWN keine Blöße, auch wenn mit persönlich das aktuelle XANDRIA Output im direkten Vergleich besser gefiel. Wer das letzte Album der Finnen („End Of Eden“) mochte, wird aber auch hier gut bedient – Überraschungen gibt es (leider) keine. Für Fans des Genre und der Band ist „Circus Black“ ein Album das man antesten sollte – das war es aber auch schon. Ans oben genannte Original kommt man (wieder mal) nicht ran.

Circus Black


Cover - Circus Black Band:

Amberian Dawn


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 40:48 (CD)
Label: Spinefarm
Vertrieb: Soulfood