Review:

Amahiru

(AMAHIRU)

AMAHIRU ist das neue Projekt von KREATOR-Bassist Frédéric Leclercq und der MARY’S BLOOD-Axewoman Saki. Leclercqs Vorliebe für extremere Klänge wird hier weniger ausgelebt, vielmehr gibt man sich einer sehr modernen Interpretation von Melodic Metal hin. Interessant ist, dass AMAHIRU dabei weder wie DRAGONFORCE (Leclercqs Ex-Arbeitgeber) noch wie MARY’S BLOOD tönen. Auch wenn Letztgenannte gerade auf den letzten beiden regulären Alben neben ihren Speed-Orkanen auch gerne mit japanischen Pop-Anleihen experimentiert haben. Woran ich bei AMAHIRU immer wieder denken muss, sind AMARANTHE mit nur einem Sänger und minus die starken elektronischen Elemente. Und während ich diesem Gedanken noch so nachhänge, taucht bei „Lucky Star“ dann auch schon AMARANTHE Sängerin Elize Ryd als Gastvocalistin auf.

Saki zeigt über weite Strecken, warum sie als Shredderin in Japan gefeiert wird und gibt sich auch hier keine Blöße. Die japanischen Einflüsse und typischen Leadharmonien, wie man sie eben bei MARY’S BLOOD oder auch ALDIOUS bzw. CYNTIA findet, werden auf diesem Album nur sehr dosiert eingesetzt. Am prominentesten sind sie im Instrumental „Ninja No Tamashii“.  Drummer Mike Heller hält sich hier im Gegensatz zur neuen RAVEN mehr zurück, und so liegt der Focus klar bei dem Gitarrendoppel. Auch wenn er wie in „Vanguard“ auch mal in bester Thrash-Manier die Füße fliegen lassen darf. Fronter Archie Wilson verfügt über eine extrem moderne Klangfarbe und schreckt auch vor gelegentlichen Growls nicht zurück. Ob das nun positiv oder negativ zu bewerten ist, ist wirklich eine Geschmacksfrage.

Meine persönlichen Highlights sind das mit einem feinen und im besten Wortsinne „poppigen“ Refrain ausgestattete „Hours“, das schon fast funkig groovige Gesangsduett „Luck Star“ sowie der brutal rasende Rausschmeißer „Samurai“.

Als bittersüßes Schmankerl gibt es den Song „Bringing Me Down“ noch als alternative Version mit dem dieses Jahr leider viel zu jung verstorbenen Sean Reinert (CYNIC, DEATH) an den Drums zu hören.

Alles in Allem ist AMAHIRU mit ihrem Einstand ein sehr solides Erstlingswerk gelungen, der den Namen Saki auch in Europa bekannter machen sollte. 

Amahiru


Cover - Amahiru Band:

AMAHIRU


Genre: Melodic Metal
Tracks: 12
Länge: 56:14 (CD)
Label: EarMusic
Vertrieb: Edel