Review:

Inferno Museum

(Allhelluja)

Jacob Bredahl, der Mann mit zuviel Zeit. Nicht nur, dass der Däne bei HATESPHERE als Sänger aktiv und mit der Combo ziemlich oft auf Tour ist. Nicht nur, dass er bei BARCODE die Axt schwingt und sich nebenbei auch noch ein eigenes Studio aufgebaut hat. Nein, er hat auch genug Zeit, mal eben nach Italien zu eiern und mit Scarlet Records-Boss Stefano (dr.) und einigen anderen Italiern eine Scheibe einzusingen. Basierend auf dem Buch "Dead Man Upright" geht es auf der Scheibe um die Gedankenwelt eines Serienkillers - da hätte ich ein Blut-und-Eingeweide-Cover erwartet, aber nix da. Lieber ein netter Frauenhintern, ansprechend verpackt. Nett, nett! Musikalisch sind ALLHELLUJA ebenfalls weitab vom düsteren lyrischen Thema und bedienen sich lieber ENTOMBED, MOTÖRHEAD und eine großen Dosis KYUSS, um eine dreckig rockenden Metalscheibe zu schaffen. Da wird schon basslastig gewummert und die meiste Zeit straight nach vorne gerockt ("Who’s Gonna Kill My Lady?"), wie es ENTOMBED gerne machen würden, aber nie so recht konnten. Hätte "Uprising" so geklungen wie "Inferno Museum", würde sich keine alter Anhänger der Schweden beschweren! Jacob zeigt sich stimmlich überraschend wandlungsfähig und weg vom aggro-Stil, den er bei HATESPHERE pflegt und der dort wie Arsch auf Eimer passt. ALLHELLUJA lässt bei dem arschtätowierten Dänen den Wüstenrockern rauskommen und ihn zeitweise wie John Garcia klingen. "Inferno Museum" ist eine rockende Metalscheibe, die rohen Charme versprüht und direkt ins Tanzbein geht. Sehr sehr cool und eines der Projekte, die hoffentlich ein langes Leben vor sich haben.

Inferno Museum


Cover - Inferno Museum Band:

Allhelluja


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 43:55 (CD)
Label: Scarlet Records
Vertrieb: