Review:

Damnesia

(Alkaline Trio)

ALKALINE TRIO haben für die Songauswahl von “Damnesia” von den Fans beraten lassen: die wählten auf, welche Songs auf die Scheibe kommen. Klingt merkwürdig? Nicht bei einer Scheibe wie dieser, auf der sich ALKALINE TRIO die ausgewählten Songs noch einmal vorgenommen haben und sie in neuen Versionen aufnahmen. Dazu gibt es zwei neue Songs und ein Cover von VIOLENT FEMMES („I Held Her In My Arms“), fertig ist die neuen Platte. Überzeugen kann die aber nicht, dafür haben sich ALKALINE TRIO zu oft an lauen, zahnlosen Akustikversionen versucht („Calling All Skeletons“), die nicht zu überzeugen wissen. Immerhin ist es dem Trio gelungen, eine leicht melancholische Grundstimmung aufzubauen, ein wenig wie die, die in einer Kneipe morgens um drei an der Theke herrscht. Einige Songs fallen natürlich auch positiv auf, allen voran das witzig gewordene „Olde English 800“ und die beiden kreativ neu gestalteten Klassiker „Radio“ und „Private Eye“ machen hier Boden gut, so dass „Damnesia“ irgendwie doch zu einem versöhnlichen Ende kommt. ALKALINE TRIO haben eine interessante Grundidee für dieses Album gehabt, aber nicht immer den Mut gehabt, völlig neue Wege und jedem Song kreativ an den Kragen zu gehen, aber wenn sie es getan haben, ist das Ergebnis vollkommen überzeugend. Dicker Pluspunkt der Scheibe ist zudem die Atmosphäre, die „Damnesia“ sicherlich zu einem Dauerbrenner in maggeligen Punkrockschuppen werden lässt. Also im Grunde alles richtig gemacht, was?

Damnesia


Cover - Damnesia Band:

Alkaline Trio


Genre: Punk
Tracks: 15
Länge: 50:5 (CD)
Label: Hassle Records
Vertrieb: Soulfood Music