Review:

The Eyes Of Alice Cooper

(Alice Cooper)

"Back to the roots!" wäre wohl die richtige Beschreibung für das neue Werk "The Eyes Of Alice Cooper" des nicht mehr ganz so gruseligen gleichnamigen Schockrockers ALICE COOPER. Denn was Mr. Vincent Furnier alias Mr. Alice Cooper und seine Mitstreiter Eric Dover (g), Ryan Roxie (g), Chuck Garric und natürlich Drummer Eric Singer im Jahre 2003 präsentieren ist weniger das vom Label propagierte "zeitgemäße, moderne Rock’n’Roll-Werk von einer wahren Legende der Rockmusik", sondern die Wiederfindung des erdigen, ursprünglichen Sounds einer wahren Legende der Rockmusik. Weder die Weiterführung der neugewonnenen Härte der letzten Alben, noch die Wiederbelebung der fast Bon Jovi mäßigen Anwandlungen in den Achtzigern kennzeichnen "The Eyes Of Alice Cooper", sondern die Rückbesinnung auf den Beginn seiner mit weit über 20 Alben gepflasterten über 30-jährigen Karriere. Wer also unbedingt ein weiteres "Trash" oder "Hey Stoopid" herbeisehnte liegt hier zwar nicht gänzlich, aber nichtsdestotrotz größtenteils falsch - man muss noch ein paar Jährchen weiter zurück gehen um an die Referenzen für dieses Album zu kommen. ALICE COOPER hat die Zutaten vergangener Glanzzeiten neu gemischt und neu gewürzt und als Ergebnis ein melodischen, eingängigen und rockigen Longplayer abgeliefert, welcher mit dem Opener "What Do You Want From Me?" schon mal standesgemäß startet und nachfolgend diesen Level meist halten kann. Das mit satirischen Lyrics versehene"Man Of The Year" hat Ohrwurmqualität und ist mit der untypischste Song auf dem Album, da hier doch noch ein paar moderne Nu-Metal-Anleihen durchschimmern. Eine Hammondorgel bei "Novocaine" und Saxophoneinsatz bei "Bye Bye, Baby" und dem starken Gitarrengewitter "Detroit City" sorgen für instrumentale Abwechslung und Farbtupfer. Und nachdem man in letzter Zeit meist eher recht mittelmäßige Balladen zu hören bekommt, tut das einfach nur gelungene "Be With You Awhile" mit Coopers charakteristischen Stimme wahrlich gut. Das zweite ruhigere Stück, "The Song That Didn’t Rhyme" besticht dagegen mehr durch seinen Text und fällt dagegen etwas ab. Besonders angetan hat es mir einer der krachenden Rocksongs des Albums - "I’m So Angry" haut einfach rein und macht Spaß - anhören. Alles in allem 13 gute Songs - ohne Ausfall - aber auch ohne den ganz großen Ausreißer nach oben und den damit verbundenem Hitpotential. Der Cooper-Anhängerschaft wird es zweifellos gefallen und Fans welche einen Faible für die Siebziger haben, sollten auch auf jeden Fall mal reinschnuppern.

The Eyes Of Alice Cooper


Cover - The Eyes Of Alice Cooper Band:

Alice Cooper


Genre: Hard Rock
Tracks: 13
Länge: 44:19 (CD)
Label: Spitfire
Vertrieb: Edel